Die feierliche Eröffnung des Festivals CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM findet im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage statt. Die Begrüßungsworte halten die künstlerische Leiterin des Festivals, Laura Bernhardt, sowie Marc Gegenfurtner, Leiter des Kulturamts der Landeshauptstadt Stuttgart.
Anschließend stellt das kuratorische Team das Festivalprogramm vor und führt in einem Spaziergang durch den urbanen Raum zu einer Auswahl der künstlerischen Arbeiten von den beteiligten Künstler:innen und Kooperationspartner:innen.
Der Spaziergang endet mit einem Umtrunk in der Ladenzeile von COMODODO in der Wilhelmstr. 17 in Bad Cannstatt.
Alle sind willkommen, wir freuen uns!
COMODODO, der Lieferdienst für immaterielle Güter eröffnet seine Filiale in Bad Cannstatt in der Wilhelmsstraße 17. COMODODO bedeutet Lebensfreude, Lust am Entdecken immaterieller Innovationen und Genuss!
Werde Franchisenehmer:in! „One on one“ - Beratung mit den COMODODO- Gründer:innen TinTin Patrone und Toben Piel
Zur festlichen Eröffnung stehen die COMODODO CEOs am Broschürenstand für Fragen interessierter zukünftiger Franchisenehmer:innen zur Verfügung.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Während des Kunstspaziergangs werden die Besucher:innen sich unter dem Festivalthema “Unruhe bewahren!” durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals erkunden. Die Führungen laden dazu ein den urbanen Raum und seinen Veränderungen über künstlerische Mittel und Perspektiven mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Wir bitten um vorige Anmeldung unter diesem Link!
Was kann Kunst in Cannstatt? Der Verein GEISTUNDGELD e.V. lädt unterschiedlichste Menschen aus Kunst & Kultur-, der kommunalen Politik, der Wirtschaft und des Sports ein, gemeinsam mit Bürger:innen an einem Tisch zu diskutieren – mitten im Herzen des Stuttgarter Stadtteils am Thaddäus-Troll-Platz. So können sich Interessierte u.a. mit Teilnehmer:innen wie Petra Olschowski (Ministerin des Landes Baden-Württemberg für Wissenschaft, Forschung & Kunst, Bündnis90/Die Grünen) uvw. austauschen.
An den jeweiligen Öffnungstagen verbringen die Künstler:innen ihre Zeit in der Lieferdienstzentrale Cannstatt mit öffentlichem Nichtstun und Warten auf die Bestellungen. Diese können von den Kund:innen vor Ort in Auftrag gegeben werden. Während der Öffnungszeiten sind die Türen der Lieferdienstzentrale für interessiertes Publikum geöffnet, das so dem Arbeitsalltag der „Angestellten“ und dem Produktionsprozess der Güter beigewohnt werden kann. Zusätzlich wird das Geschehen über mehrere Überwachungskameras ins Internet übertragen.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Am 16. September steht ein Stuhl für Euch bereit! Georg Kistner, der künstlerische Leiter des Projekts Bad Cannstatt erzählt, bittet euch live zum Interview und lädt euch gern auf einen Kaffee oder Tee ein. Erzählt euren Mitbewohner:innen von euch und Eurem Leben in Bad Cannstatt! Das Kkt freut sich auf eure Geschichten!
Die Künstlerin Lucia Graf beschäftigt sich mit Orakeln und dessen verschiedenen Techniken. In diesem Workshop gehen Jugendliche gemeinsam mit der Künstlerin Lucia Graf und der Kunstvermittlerin Anna Wetzler-Manyuk im Stadtraum auf die Suche: Wörter, Zeichen und Symbole sind überall zu finden, ob auf Werbetafeln, auf Stickern an der Ampel oder auf Ladenschildern.
Inspiriert durch das Gesehene, werden im Anschluss gemeinschaftlich T-Shirts mit eigenen Sprüchen gestaltet.
Der Workshop richtet sich an Teenager von 12–17 Jahren und findet in deutscher und ukrainischer Sprache statt.
Wir bitten um vorige Anmeldung auf dieser Website.
An unterschiedlichen Wochentagen führen die Mitglieder des Vereins YouTransfer vier bis sechs Performance aufeinander folgend im Stadtraum von Bad Cannstatts auf. Dazu zählen sowohl Solo- als auch Gruppenperformances. Die für Bad Cannstatt geplanten Performances im Zeitraum werden alle deutlich auf die Beteiligung der Passant:innen vor Ort sowie im digitalen Raum sozialer Netzwerke zielen. Bei einigen der Performances werden die Passant:innen direkt auf die vorliegende irritierende Situation reagieren können, bei anderen wird die Performance erst mit ihrer Mithilfe zu realisieren sein. Ziel der Veranstaltung ist durch Irritation Neugierde zu wecken und den gewohnten Stadtraum zu hinterfragen.
Während des Kunstspaziergangs für Familien werden sich die Besucher:innen gemeinsam durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und spielerisch ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals mit allen Sinnen erkunden. Zum Abschluss der Führung gibt es einen kleinen Bastelworkshop am Veielbrunnen bei der Installation der Künstlerin Lucia Graf.
Der Kunstspaziergang für Familien richtet sich an Kinder von 5-12 Jahren.
Wir bitten um vorige Anmeldung über diesen Link.
Bitte reservieren Sie einen Platz pro teilnehmende Person.
Die JUgendKUtSche, das mobile Lastenrad-Atelier der JuKuS Jugendkunstschule Stuttgart, verwandelt mit euch zusammen die graue Bahnhofstraße in Bad Cannstatt in ein buntes Kunst-Paradies. Es entstehen mit Klebebändern/Tapes in allen Regenbogen-Farben, Kreidesprays und anderen kreativen Materialien temporäre Kunstwerke direkt auf den Pflastersteinen und dem Asphalt der Bahnhofstraße. Damit es auch immer abwechslungsreich bleibt, bringt die JUgendKUtSche an jedem der beiden Workshop-Tage andere Materialien mit. Lasst euch überraschen und macht mit! Es können alle Bewohner:innen von Bad Cannstatt und Besucher:innen von CURRENT mitmachen. Ganz besonders Kinder, Jugendliche und ihre Familien.
Während des Kunstspaziergangs werden die Besucher:innen sich unter dem Festivalthema “Unruhe bewahren!” durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals erkunden. Die Führungen laden dazu ein den urbanen Raum und seinen Veränderungen über künstlerische Mittel und Perspektiven mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Wir bitten um vorige Anmeldung unter diesem Link!
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen in den Räumen des LL-Institutes in Cannstatt sich mit den systemtheoretischen und phänomenologischen Aspekten laminarer Strategien in liminalen Situationen zu befassen. Bei gutem Wetter findet das Seminar direkt am Neckaruferstatt.
Wir bitten um Anmeldung unter diesem Link.
Die Künstlerin Lucia Graf lädt am Cannstatter Veielbrunnen zum Orakel-Abend ein. Neben der Präsentation ihrer Soundinstallation am Brunnen Just listen to the Water, gibt sie Einblick in antike und zeitgenössische Orakeltechniken, wie das Wasser-, Kaffeesatz- und Traumorakel. Den Abend lässt sie mit einem anschließenden gemeinsamen offenen Gespräch ausklingen.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Beim Upcycling (Zusammensetzung aus englisch up „nach oben“ und recycling „Wiederverwertung“) werden scheinbar nutzlose Materialien in neuwertige Produkte und Objekte umgewandelt. In diesem Workshop werden wir gemeinsam mit den beiden Künstlern Kestutis Svirnelis und Hartmut Landauer aus Plastikmüll und Alltagsgegenständen kreative, farbenfrohe Windspiele gestalten. Gerne darf eigenes interessantes Material (z.B.Geschenkpapier, bunte Plastikfolien oder Joghurtbecher usw.) mitgebracht werden. Dieser Workshop richtet sich an die ganze Familie mit Kindern ab 6 Jahren. (Groß-)Eltern erleben dabei gemeinsam mit ihren (Enkel-)Kindern Kunst und Kreativität.
Wir bitten um vorige Anmeldung über das Kontaktformular auf der Website der JuKuS über diese Link. Bitte reservieren Sie pro anwesender Person einen Platz.
Die "Tafelrunden“ bringen auf dem Thaddäus-Troll-Platz im Herzen Bad Cannstatts, die unterschiedlichsten Menschen aus Kunst & Kultur, der Kommunalpolitik, der Wirtschaft und des Sports, gemeinsam mit Bürger:innen an einen Tisch. Die 2. Tafelrunde widmet sich dem Thema: Was macht Bad Cannstatt für ihre Bürger:innen lebenswert?
Gut erreichbar über die U-Bahnstation Mercedesstraße liegt zentral zwischen B10, Schloss Rosenstein, Wilhelma, Hall ofFame und dem Mineralbad Leuze ein urbanes Insel-Idyll: Die Neckarinsel. An den Sonntagen des Festival ist die Neckarinsel für alle offen zugänglich – zum in der Sonne liegen, Schiffe beobachten und aufs Wasser schauen. Um gemeinsam die Frage nach der Rolle des Flusses in Stuttgart zu beleuchten, werden zudem verschiedene Interventionen und Performances rund um den Neckar die Insel besuchen.
Zugang über die Schleuse Bad Cannstatt (leider nicht rollstuhlgerecht).
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang schwimmen Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt. Sie lauschen Wassergeschichten, sammeln Geplätscher, kartieren Gewässer und schauen, was da ist – oder da sein könnte. Beim Wasserspaziergang mit Trinkpausen und Lesung geben sie Einblick in das Buch Plitsch Platsch – Stuttgarter Wassergeschichten. Sie führen zu bekannten und versteckten Wasserorten in der Stadt, wecken Aufmerksamkeit und stärken die Wahrnehmung für Stuttgarts Wasserstellen. Zum Brunnenwasser gibt es selbsthergestellten Sirup in eigens kreierten Gläsern aus geköpften Mineralwasserflaschen.
Anmeldung bis spätestens 16.9.23 unter: kontakt@primapublikationen.com
Wir alle, Menschen, Tiere und Pflanzen sind Wasserkörper, wie der Regen, der Fluss und die Meere. Durch körperliches Wahrnehmen des Neckarwassers wird die Bedeutung der „Hydrocommons“ erfahrbar gemacht und in einer Performance Lecture, sowie in einer Soundinstallation der Künstlerinnen Eva Dörr und Lena Meinhardt exploriert. In welcher Relation stehen wir zum Neckar und anderen Wasserkörpern? Und welche Art von Beziehung wollen wir in Zukunft mit ihnen führen?
Feierliche Eröffnung der Ausstellung “In through the walls” der Ateliergemeinschaft Badstraße 32 im ehemaligen Betten-Fischer. Die Ausstellung zeigt Arbeiten der drei Künstlerinnen Alexandra Haas, Almog Barzilay Rozenpik, Ariane Koziolek.
Die drei Arbeiten nähern sich der Frage nach dem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise an. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Der Workshop „Wassergosch – Performing the Fountains” führt die Künstlerinnen Liv Rahel Schwenk und Lilith Becker gemeinsam mit den Workshopteilnehmer:innen entlang Bad Cannstatts Trinkwasserbrunnen, welche aus den lokalen Mineralquellen gespeist werden. Die Gruppe wird sich den Brunnen und ihren Eigenschaften an zwei Tagen auf verschiedene Weise nähern, und dafür nutzen, mit Performance zu experimentieren. Die Teilnehmer:innen sammeln Eindrücke und Material in Form von Tonaufnahmen, Wasserproben, Zeichnungen, Worten, Klängen und Bewegung (input). Dieser Prozess des Sammelns wird ergänzt durch Begegnungen mit Menschen, die in Bad Cannstatt leben und arbeiten und die ihr Wissen teilen. Ein Cannstatter Stadtführer wird der Gruppe von einer Legende an einem der Altstadtbrunnen erzählen, sie werden über die Zusammensetzung und die Instandhaltung der Brunnen erfahren, und mit etwas Glück, wird eine Yogalehrerin sie in einer Wassermeditation anleiten.
In einem zweiten Schritt (output) wandelt die Gruppe ihre gewonnenen Eindrücke und das gesammelte Material in Mikro-Performances um, welche sie füreinander aufführen wird. Die Teilnehmer:innen des Workshops werden durch einfache Strukturen im Experimentieren unterstützt. Bei diesem Workshop geht es darum, in einem geschützten Raum Performance-Strategien auszuprobieren, egal ob Performance zur eigenen Praxis gehört oder neu für die Teilnehmer:innen ist. Alle sind willkommen. Mitzubringen sind: Papier und Stift und gerne auch eine andere Möglichkeit, sich Dinge zu notieren, bequeme Kleidung, eine Wasserflasche und was man sonst noch mitbringen möchte.
Anmeldung bitte: mailto:info@kuenstlerhaus.de
Treffpunkt: Kellerbrunnen, Brunnenstr. 19, 70372 Stuttgart
Public Viewing zur Slow Walk Performance Wie man der KI das Meditieren erklärt... von Daniel Beerstecher in der Kultkneipe Pfiff! Alle sind herzlich eingeladen!
Das CURRENT-Team lädt in der ersten Woche des Festivals zum Networking Apéro in der Schwaben-Bräu Passage ein! Hier gibt es die Möglichkeit zum Austausch über Kunst und Stadtentwicklung sowie Netzwerken mit verschiedenen Kulturakteur:innen aus Stuttgart. Für Getränke ist natürlich gesorgt!
Wir freuen uns auf alle, die vorbei kommen werden!
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
Bei der Podiumsdiskussion werden Expert:innen aus den Bereichen KI, Meditation, Kultur und der Künstler Platz nehmen. Gemeinsam werden sie untersuchen, ob das Projekt „Wie man der KI das Meditieren erklärt…“ lediglich eine künstlerische Vision ist oder ob tatsächlich Verbindungen zwischen Achtsamkeit, Meditation und KI existieren…
Was würde es bedeuten, wenn eine KI meditiert? Gibt es Parallelen zwischen KI und Meditation, wie beispielsweise das Erkennen von Mustern? Kann KI Selbstreflexion, oder könnte man sie dafür trainieren? Und wie können wir mit der immer stärkeren Beschleunigung unseres Alltags und den gesellschaftlichen Entwicklungen umgehen, zu denen KI zweifellos einen immer größer werdenden Beitrag leisten wird? Könnte KI vielleicht sogar die Lösung vieler Probleme sein, wenn wir sie richtig einsetzten/trainieren? Welche Wechselwirkung haben Kunst und Wissenschaft aufeinander?
Teilnehmende:
Dr. Martin Memmel, Leiter des SmartCity Living Lab am Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI).
Er forscht über die Wechselwirkungen von KI und sozialen Prozessen.
Prof. Dr. Mike Sandbothe, Gründer der überregionalen Kooperationsplattform Achtsame Hochschulen und Geschäftsführer des Erfurter Bildungsunternehmens Achtsam.Digital.
Er lehrt als Professor für Kultur und Medien an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena.
Dr. Eva-Marina Froitzheim, Kuratorin des Kunstmuseum Stuttgart und der KI-Ausstellung „shift“
Daniel Beerstecher ist zertifizierter Achtsamkeitslehrer und Künstler des Projekts: "Wie man der KI das Meditieren erklärt…"
Moderation: Adrienne Braun, freie Journalistin, Autorin und Moderatorin.
Sie schreibt unter anderem für die Stuttgarter Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel und Die Deutsche Bühne und ist Korrespondentin des Kunstmagazins ART.
Miteinander leben, gemeinsam produzieren, voneinander lernen – das sind nicht nur die Grundpfeiler des Künstlerhauses, sie bilden auch den Kern der Idee der OPEN SCHOOL Cannstatt. Wir haben die Künstler:innen Valentin Hennig, Yara Richter, Lilith Becker & Liv Rahel Schwenk eingeladen, jeweils im Tandem mit Bad Cannstatter Gewerbetreibenden, Vereinen, Handwerker:innen, Institutionen oder Bürger:innen gemeinsam zu arbeiten, und ein öffentliches Angebot zu entwickeln.
Dieses kostenlose Angebot reicht von performativen Spaziergängen bis hin zu filmkünstlerischen Workshops. Ziel ist es, in einen Austausch zu kommen, Beziehungen aufzubauen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Der Workshop „Wassergosch – Performing the Fountains” führt die Künstlerinnen Liv Rahel Schwenk und Lilith Becker gemeinsam mit den Workshopteilnehmer:innen entlang Bad Cannstatts Trinkwasserbrunnen, welche aus den lokalen Mineralquellen gespeist werden. Die Gruppe wird sich den Brunnen und ihren Eigenschaften an zwei Tagen auf verschiedene Weise nähern, und dafür nutzen, mit Performance zu experimentieren. Die Teilnehmer:innen sammeln Eindrücke und Material in Form von Tonaufnahmen, Wasserproben, Zeichnungen, Worten, Klängen und Bewegung (input). Dieser Prozess des Sammelns wird ergänzt durch Begegnungen mit Menschen, die in Bad Cannstatt leben und arbeiten und die ihr Wissen teilen. Ein Cannstatter Stadtführer wird der Gruppe von einer Legende an einem der Altstadtbrunnen erzählen, sie werden über die Zusammensetzung und die Instandhaltung der Brunnen erfahren, und mit etwas Glück, wird eine Yogalehrerin sie in einer Wassermeditation anleiten.
In einem zweiten Schritt (output) wandelt die Gruppe ihre gewonnenen Eindrücke und das gesammelte Material in Mikro-Performances um, welche sie füreinander aufführen wird. Die Teilnehmer:innen des Workshops werden durch einfache Strukturen im Experimentieren unterstützt. Bei diesem Workshop geht es darum, in einem geschützten Raum Performance-Strategien auszuprobieren, egal ob Performance zur eigenen Praxis gehört oder neu für die Teilnehmer:innen ist. Alle sind willkommen. Mitzubringen sind: Papier und Stift und gerne auch eine andere Möglichkeit, sich Dinge zu notieren, bequeme Kleidung, eine Wasserflasche und was man sonst noch mitbringen möchte.
Anmeldung bitte: mailto:info@kuenstlerhaus.de
Treffpunkt: Kellerbrunnen, Brunnenstr. 19, 70372 Stuttgart
Diese Safer Space Veranstaltung richtet sich an Schwarze und Afrodeutsche Menschen. Yara Richter tauscht sich zusammen mit den Teilnehmer:innen darüber aus und erkundet mit kreativen Methoden, was Schwarzsein im öffentlichen Raum mit Lärm und Stille zu tun hat.
Dabei treffen sie sich zunächst in einem geschlossenen Raum, in dem die Künstlerin Yara Richter einen interaktiven Input zum kreativen Schreiben und der Arbeit mit Sound geben wird. Danach spaziert die Gruppe gemeinsam durch Bad Cannstatt und fertigt währenddessen eine Tonaufzeichnung an. Im Gespräch wollen sie voneinander lernen, wie man sich öffentliche Räume aneignen kann. Sie stellen sich Fragen wie: Wie findet man ein Gefühl von Sicherheit in öffentlichen Räumen? Welche öffentlichen Räume sucht/meidet man und warum? Wie beeinflusst Schwarzsein im öffentlichen Raum die Art, wie man self- und community care betreibt? Hierbei entscheiden die Teilnehmer*innen selbst, welche Texte, Sounds, Worte und Momente von Lärm oder Stille sie in die Aufnahme hineingeben wollen.
Die Tonaufzeichnung steht im Anschluss an die Veranstaltung allen Teilnehmer:innen zur weiteren Nutzung zur Verfügung.
Am Folgetag wird Yara Richter die Aufnahme zu einem Podcast zusammenschneiden, wobei Teilnehmer:innen willkommen sind, dazuzukommen. Am Abend wird eine Vorführung des Podcasts mit einer offenen Gesprächsrunde stattfinden, zu der die Öffentlichkeit und alle Teilnehmer:innen herzlich eingeladen sind.
(Es werden Awareness-Personen anwesend sei.)
Teilnehmer*innen-Voraussetzung: Schwarze/Afrodeutsche Identität
Anmeldung bitte unter mailto:info@kuenstlerhaus.de
Donnerstag, 21. September 2023, tagsüber – offene Bearbeitung im Tonstudio, Künstlerhaus Stuttgart, öffentlich, für alle zugänglich
Donnerstag, 21. September 2023, 19:30 Uhr – Audiovorführung mit anschließender Gesprächsrunde, Schwabenbräu-Passage Bad Cannstatt, öffentlich, für alle zugänglich
allapopp wird im Instagram-Live-Talk über die App HYPERLOVE sprechen!
Live auf @current.stuttgart, kommt vorbei!
Anlässlich von CURRENT ergänzt Ella den Elzen die Sammlung von in der Natur gefundenen Objekte der Künstler:innen der vorangegangenen Ausstellungen in WUNDERKAMMER - NATURALIA / ARTIFICIALIA um ein Kunstwerk.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. In der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen. Gelegentlich wird er sein Diorama verlassen und Veranstaltungen des Festivals CURRENT - KUNST UND URBANER RAUM besuchen.
Miteinander leben, gemeinsam produzieren, voneinander lernen – das sind nicht nur die Grundpfeiler des Künstlerhauses, sie bilden auch den Kern der Idee der OPEN SCHOOL Cannstatt. Wir haben die Künstler:innen Valentin Hennig, Yara Richter, Lilith Becker & Liv Rahel Schwenk eingeladen, jeweils im Tandem mit Bad Cannstatter Gewerbetreibenden, Vereinen, Handwerker:innen, Institutionen oder Bürger:innen gemeinsam zu arbeiten, und ein öffentliches Angebot zu entwickeln.
Dieses kostenlose Angebot reicht von performativen Spaziergängen bis hin zu filmkünstlerischen Workshops. Ziel ist es, in einen Austausch zu kommen, Beziehungen aufzubauen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen.
Carlos Monroy wird vom 20. - 24.07. jeden Tag in der WUNDERKAMMER – NATURALIA I ARTIFICIALIA, im städtischen Raum und auf Veranstaltungen von CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM performen. Wo er sich befindet kann man auf Instagram mitverfolgen:
Ella den Elzen ergänzt die Sammlung von in der Natur gefundenen Objekte der Künstler:innen der vorangegangenen Ausstellungen in WUNDERKAMMER - NATURALIA / ARTIFICIALIA um ein Kunstwerk: Entgegen der Methoden der linnäischen Taxonomie, die historisch auf die Kategorisierung, Erfassung und das sogenannte "Wissen" von Pflanzen angewandt wurden, bricht sie mit den tradierten Herangehensweisen indem sie Ereignisse des Glitch instrumentalisiert. Der botanische Garten ist der Ort der Darstellung von Pflanzen als singuläre ästhetische Objekte, losgelöst aus ihrem Habitat und Kontext und damit entkoppelt von körperlichen / verkörperten Wissensformen, die sich auf ihre Wachstumsmuster, Essbarkeit und Verwendung beziehen. Glitch durchbricht und zerreißt empirische Formen der Repräsentation. Als Raum der Verweigerung versucht Glitch, das, was auf dem Bild verständlich ist, zu verkomplizieren / chiffrieren / verfremden, indem es die Pflanzen erneut in unbekannte Objekte verwandelt und einer Erkennbarkeit zu entziehen. Architektonische Elemente des Raums der Colonial and Indian Exhibition, die 1886 in London stattfand, dienen als Vorbild die Abbildungen zu rahmen. Durch die Aneignung, Verzerrung und Manipulation dieser Strukturen versucht die Arbeit, den kolonialen Blick neu zufassen und seinen Wunsch nach Lesbarkeit zu unterbrechen.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
(Descrip)(Fic)tion_01 TV shop von Tomomi Onuki
In Städten gibt es unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten: Züge, Autos, Kickboards, Fahrräder, Laufen, Gehen, Warten. Und die Topographie, die Stadtplanung, die Geschäfte und das Wetter geben uns eine unbewusste Choreographie. In dieser Performance wird die Kluft zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion in alltäglichen Szenarien aufgezeigt, indem einige Geschwindigkeiten und Choreografien in der Stadt anhand eines Kreisverkehrs zitiert werden.
Im September werden im öffentlichen Raum Bad Cannstatts Maßnahmen zur stadträumlichen Konfliktpflege durchgeführt werden. Das Berliner Unternehmen SONDER wird in Stuttgart eine Kombination neuartiger Reinigungstechniken sowie aggressionsmildernder Vandalismureplika erproben. Entsprechend dem japanischen Sharawadgi werden dabei punktuell künstliche Unordnungen in das Stadtbild eingebracht und räumlich begrenzte Feinreinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, um das seit Jahrzehnten gewachsene konfliktreiche Gleichgewicht aus wechselseitiger Unordnung und ihrer ordnenden Störung nicht einseitig zu lösen, sondern einer behutsamen Pflege zu unterziehen.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
KI-Tools verändern derzeit radikal die Art und Weise, wie Kunst produziert und wahrgenommen wird. Lohnt es sich, diesen Wandel anzueignen oder handelt es sich bei Künstlicher Intelligenz in der Kunst nur um einen Hype? Wie können KI-Tools den künstlerischen Prozess unterstützen und herausfordern? Was steckt hinter den neuen Bild-, Audio-, Video- und Texterstellungswerkzeugen und wie funktionieren sie? In diesem Workshop zur digitalen Kunst wird allapopp Einblicke in den eigenen künstlerischen Produktionsprozess geben und die angesprochenen Fragen behandeln. Gemeinsam werden die aktuellen Möglichkeiten der (audio-)visuellen digitalen Kunstproduktion erforscht und ein künstlerischer Arbeitsablauf ausprobiert, der ausschließlich auf KI-Tools basiert. Auch der dekoloniale, queere und feministische kritische Diskurs, der sich um digitale Technologie im Allgemeinen und um KI-Tools im Besonderen dreht, wird Thema sein. Anforderungen: ein Laptop, keine Vorkenntnisse erforderlich.
Bitte unter folgendem Link für den Workshop anmelden: Hier klicken.
Das Unternehmen SONDER kümmert sich darum, in Bad Cannstatt gezielt für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen. Sollten die Bürger der Stadt während der Festivalzeit von unbekannter Aufgeräumtheit überrascht werden, muss dies kein Grund zur Sorge sein.
Der Künstler Daniel Beerstecher lädt zu einem gemeinsamen meditativen Slow-Walk über 100 Meter ein, mit vorheriger Einweisung in die Gehmeditation. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zum offenen Gespräch mit dem Künstler.
Zohreh Deldadeh, Kuratorin der Ausstellung A Space of One’s Own, lädt zum Künstler:innengespräch ein. Die Ausstellung zeigt audiovisuelle Werke von Bahar Noorizadeh, Arash Hanaei, Pegah Keshmirshekan und Sarvenaz Mostofey untersucht die zeitlichen und räumlichen Eigenschaften gegenwärtiger, von Menschen genutzter Umgebungen. Die ausstellenden Künstler:innen haben jeweils einen biografischen Bezug zum Iran und leben und arbeiten derzeit in Berlin, London und Paris.
In einer Safer Space Veranstaltung tauschen sich Schwarze und Afrodeutsche Menschen mit der Künstlerin Yara Richter darüber aus was Schwarzsein im öffentlichen Raum mit Lärm und Stille zu tun hat. Sie erkunden dies in einem Community-Walk durch den öffentlichen Raum Bad Cannstatts. Die Künstlerin wird den Walk in Tonaufnahmen dokumentieren und zu einem Podcast zusammenschneiden.
Die Öffentlichkeit ist herzlich zur Vorführung des Podcasts und einer offenen Gesprächsrunde eingeladen!
(Es werden Awareness-Personen anwesend sei.)
Nach einem Workshop im Hof der Schwaben-Bräu Passage am 21. und 22. Juli mit der Nachbarschaftsinitiative Schöne Straße e.V. und dem Johannes- Kepler-Gymnasium Bad Cannstatt sowie einem Performance-Spaziergang am 29.7. werden die Künstlerinnen Renate Liebel und Justyna Koeke im Rahmen von CURRENT ein Gespräch über emanzipatorischen Urbanismus führen. Grundlegender Gedanke ist: Weil Basteln, Dekorieren und Pflanzenpflegen im öffentlichen Raum genauso wichtig wie Parken und Einkaufen sind, hübschen sie den Wilhelmsplatz in Cannstatt auf. Es wird im Besonderen der performative Prozess beleuchtet, der von der Nachbarschaft des Wilhelmsplatzes ausgeht; denn die kunstschaffenden Nachbar:innen werden gleichzeitig auch die Personen sein, die den Sommer über die Pflanzenobjekte pflegen. Das Projekt ist eine Kooperation der Künstlerinnen mit dem Atelierhaus Prisma, der Initiative Schöne Straße und den Kulturprojekttagen des Johannes- Kepler-Gymnasiums.
Während des Kunstspaziergangs werden die Besucher:innen sich unter dem Festivalthema “Unruhe bewahren!” durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals erkunden. Die Spaziergänge laden dazu ein den urbanen Raum und seinen Veränderungen über künstlerische Mittel und Perspektiven mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Wir bitten um vorige Anmeldung unter diesem Link!
Die Ausstellung A Space of One’s Own mit audiovisuellen Werken von Bahar Noorizadeh, Arash Hanaei, Pegah Keshmirshekan und Sarvenaz Mostofey untersucht die zeitlichen und räumlichen Eigenschaften gegenwärtiger, von Menschen genutzter Umgebungen. Sie hinterfragt Determinismus und freien Willen in Bezug zu einer Reihe unterschiedlicher Räume und widmet sich der sich verändernden Bedeutung von Zeit. Wie verändern sich menschliche Erwartungen und Ansprüche von Individuen in einer Gesellschaft durch verschiedene Zeiten hindurch? In ihren gesprächsorientierten Arbeiten thematisieren die Künstler:innen Migration und Vertreibung, individuelles und kollektives Leben in urbanen und suburbanen Umgebungen, öffentliche und private Räume, vielfältige Definitionen von zuhause und Haushalt, soziale Entfremdung und den Einfluss von Wohnraum auf menschliche Interaktionen. Die ausstellenden Künstler:innen haben jeweils einen biografischen Bezug zum Iran und leben und arbeiten derzeit in Berlin, London und Paris. A Space of One’s Own wird von Zohreh Deldadeh (Teheran) kuratiert.
A Space of One’s Own ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg. Die Ausstellung und Veranstaltung findet parallel zur Veröffentlichung von mohit.art NOTES #6 statt, einer regelmäßigen, multimedialen Publikation von mohit.art, wo das Pendant zur Stuttgarter Ausstellung mit weiteren Künstler:innen und Werken online präsentiert wird. mohit.art NOTES ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung.
Miteinander leben, gemeinsam produzieren, voneinander lernen – das sind nicht nur die Grundpfeiler des Künstlerhauses, sie bilden auch den Kern der Idee der OPEN SCHOOL Cannstatt. Wir haben die Künstler:innen Valentin Hennig, Yara Richter, Lilith Becker & Liv Rahel Schwenk eingeladen, jeweils im Tandem mit Bad Cannstatter Gewerbetreibenden, Vereinen, Handwerker:innen, Institutionen oder Bürger:innen gemeinsam zu arbeiten, und ein öffentliches Angebot zu entwickeln.
Dieses kostenlose Angebot reicht von performativen Spaziergängen bis hin zu filmkünstlerischen Workshops. Ziel ist es, in einen Austausch zu kommen, Beziehungen aufzubauen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen.
Carlos Monroy wird vom 20. - 24.07. jeden Tag in der WUNDERKAMMER – NATURALIA I ARTIFICIALIA, im städtischen Raum und auf Veranstaltungen von CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM performen. Wo er sich befindet kann man auf Instagram mitverfolgen:
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
(Descrip)(Fic)tion_01 TV shop von Tomomi Onuki
In Städten gibt es unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten: Züge, Autos, Kickboards, Fahrräder, Laufen, Gehen, Warten. Und die Topographie, die Stadtplanung, die Geschäfte und das Wetter geben uns eine unbewusste Choreographie. In dieser Performance wird die Kluft zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion in alltäglichen Szenarien aufgezeigt, indem einige Geschwindigkeiten und Choreografien in der Stadt anhand eines Kreisverkehrs zitiert werden.
Im September werden im öffentlichen Raum Bad Cannstatts Maßnahmen zur stadträumlichen Konfliktpflege durchgeführt werden. Das Berliner Unternehmen SONDER wird in Stuttgart eine Kombination neuartiger Reinigungstechniken sowie aggressionsmildernder Vandalismureplika erproben. Entsprechend dem japanischen Sharawadgi werden dabei punktuell künstliche Unordnungen in das Stadtbild eingebracht und räumlich begrenzte Feinreinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, um das seit Jahrzehnten gewachsene konfliktreiche Gleichgewicht aus wechselseitiger Unordnung und ihrer ordnenden Störung nicht einseitig zu lösen, sondern einer behutsamen Pflege zu unterziehen.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Das zweitägige Symposium widmet sich der Verbindung von Kunst & Kultur mit Stadtentwicklung. Welche Rolle spielen künstlerische Strategien, Formate und Projekte in urbanen Transformationsprozessen und welche Voraussetzungen braucht es, um über den Impuls hinaus langfristig eine gestaltende Rolle zu spielen?
Am ersten Tag beleuchten wir den Begriff der Unruhe in Verbindung mit künstlerischen Prozessen, sprechen über urbane Kuration als eine Care- und Beziehungsarbeit und diskutieren dabei Aneignungsprozesse, Gentrifizierungsproblematiken sowie die sozialen, politischen und materiellen Auswirkungen von digitalen Technologien auf unseren urbanen physischen Raum. Die Diskussionen gehen der Bedeutung von Selbstermächtigung, Solidarität und Dialog nach und nehmen dabei unterschiedliche Temporalitäten, Orts- und Kontextsensitivität in den Blick.
Das Symposium versammelt Expert:innen unterschiedlicher Erfahrungs– und Wissensbereiche, am Festival beteiligte Künstler:innen, lokale Partner:innen und Institutionen, die sich mit Fragen einer vielstimmigen und zukunftsweisenden Stadtgestaltung auseinandersetzen.
Der erste Tag findet ausschließlich im JOiN statt und verfolgt in seinen Diskussionsrunden zwei Themenstränge.
Mit vorheriger Anmeldung bitte hier registrieren.
PROGRAMM TAG 1
14:30 Uhr: Eröffnung & Begrüßung
Laura Bernhardt & Nora Unger (CURRENT), Magdalena Pirzer (Kulturamt)
15:00 Uhr: Input „Unruhe bewahren“
What happens when you when I tremble?
Jacobo Ochoa (Baritone), Shawn Chang (Klavier) und Martin Mutschler (Text, Moderation) sprechen, singen, rezitieren und reflektieren gemeinsam über Adrenalin, Rampenlicht und Lampenfieber, über den eigenen Körper als sich ständig veränderndes Instrument – und als (un)zuverlässiger Partner im Kontakt mit der Stadt.
15:30 – 16:45 Uhr: Panel 1
Urbane Kuration: Zusammenkommen, Austausch, in Beziehung treten
Moderation: Sandra Oehy
Mit: Britta Peters (Künstlerische Leiterin Urbane Künste Ruhr), Marenka Krasomil (Freie Kuratorin, u.a Kunst im Untergrund), Yasmin Afschar (u.a. Neue Auftraggeber:innen Schweiz), Herbordt/Mohren (Künstler:innen, Künstlerische Leitung Festival KulturRegion Stuttgart)
Wie können wir Stadt mit Kunst gestalten? Wir nähern uns dem Begriff der “Unruhe” an und beleuchten seinen konstruktiven Aspekt und die Verbindung zu künstlerischen Prozessen. Wir diskutieren unterschiedliche Beispiele stadtkuratorischer Programme, welche Art von Öffentlichkeit sie erzeugen, sowie die praktischen Herausforderungen bei der Realisierung von Projekten im öffentlichen Raum.
16:45 – 17:15 Uhr: Kurze Pause
17:15 – 18:30 Uhr: Panel 2
Begegnungsräume & Zugänge im öffentlichen Raum: physisch & digital?
Moderation: Iyo Bisseck
Mit: allapopp, Cyrus Peñarroyo, TinTin Patrone
Welche Rolle spielen digitale Netzwerke und Anwendungen bei der Gestaltung unserer physischen öffentlichen Räume? Den urbanen Kontext betreffend, beleuchtet die Diskussion unsere sozialen, politischen und materiellen Beziehungen von digitalem und physischem Raum. Von welchen Zugängen sprechen wir, wo entstehen Begegnungsräume und wo finden Verschiebungen statt? Was passiert, wenn wir digitale Infrastruktur kollektiv gestalten möchten – fernab von Verwertungslogiken?
18:30 – 18:45/19 Uhr: kurzer Ausblick auf Tag 2
19:00 – 21:00 Uhr: Suppe und entspanntes Ausklingen
Das Programm des Symposiums wurde gemeinschaftlich von Laura Bernhardt, Sandra Oehy und Nora Unger konzipiert.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir?Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Playgrounds" von Emilia Dorr & Tyler Cunningham
Vor 100 Jahren verschwand ein Junge, kaum vierzehn Jahre alt: er hieß Avram Alter. Die Künstler:innen Emilia Dorr und Tyler Cunningham verwenden das einzige von Avram existierende Foto als Hyperlink – zwischen Dokumentation der Performance und Einladung, sein spekulatives Verbleiben erneut auf die Bühne zu bringen.
Valentin Hennig wird in seiner OPEN SCHOOL „business as ususal“ mit einem Hutmachergeschäft, einem Asia-Imbiss sowie einer türkischen Bäckerei zusammenarbeiten, die als Treff- und Knotenpunkte das soziale Leben und die kulturelle Diversität Bad Cannstatts widerspiegeln. Dabei geht es um die Entwicklung und Umsetzung eines gemeinsamen Films, der als Ziel eine andere Kommunikation als die der Waren oder Dienstleistungen anstrebt: Es geht um die eigene Geschichte, die soziale und kulturelle Bedeutung des Standorts und die Ermöglichung für das Klientel dieses Ortes, die eigene Identität öffentlich zu leben.
Dabei wird Valentin Hennig lernen, was es bedeutet, ein „Geschäft“ zu führen, Waren herzustellen, zu vertreiben und eine starke Bindung zum Kunden aufzubauen. Im Gegenzug vermittelt der Filmemacher sein praktisches Wissen an seine Partner:innen, alle Bereiche der bildnerischen und insbesondere filmischen Gestaltung kennenzulernen und selbstständig Bilder und Bewegtbilder zu erstellen. Zu einem öffentlichen gemeinsamen Screening mit allen Partner:innen laden sie anschließend ein, sodass ein kulturübergreifender Dialog der Partner:innen in Bad-Cannstatt entstehen kann. Die entstandenen Arbeiten werden zudem an den jeweiligen Entstehungsorten präsentiert.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: Zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Feierliche Eröffnung zur Ausstellung von Valentin Goppel in der Palermo Galerie. Valentin Goppel setzt sich in seinen fotografischen Projekten mit sozialen Themen und deren Bezug zum Individuum auseinander. Er hinterfragt die Möglichkeiten objektiver Wahrheit in der Fotografie und setzt die Kamera als bewusstes Werkzeug zur Verarbeitung seiner Umwelt ein. Seine dokumentarischen Projekte kombinieren so den Blick nach außen mit dem Blick nach innen. Für sein jüngstes Projekt Between the Years fotografierte Valentin Goppel Freund:innen und Bekannte in beobachteten Momenten und arrangierten Szenen, um die diffusen Gefühle des Aufwachsens in Zeiten der Pandemie einzufangen. Sein Projekt Fleeting entstand an der Grenze zur Ukraine und thematisiert den von Zwiespalt geprägten Drang, sich fotografisch mit Leid auseinanderzusetzen. Er gewann internationale Preise wie den Leica Oskar Barnack Newcomer Award. Abseits seiner freien Projekte fotografiert er fotojournalistische Aufträge für Zeitungen wie DIE ZEIT und The New York Times.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir?Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"There must be somebody there, because somebody must have said ‘Nobody.’” von Teppei Higuchi
Es soll untersucht werden, inwiefern ein Einkaufszentrum, in seiner Eigenschaft als Sammelbecken für Unterschiede (unterschiedliche Sprachen, unterschiedliche Menschen, Klassen, Wünsche usw. )– im Gegensatz zu der Überhandname von räumlichen Regularien, die darauf abzielen, diese Unterschiede aus dem Weg zu räumen – als Medium verstanden werden kann, die Gleichheit und Uniformität des Öffentlichen zu unterstreichen.
Die Ausstellung A Space of One’s Own mit audiovisuellen Werken von Bahar Noorizadeh, Arash Hanaei, Pegah Keshmirshekan und Sarvenaz Mostofey untersucht die zeitlichen und räumlichen Eigenschaften gegenwärtiger, von Menschen genutzter Umgebungen. Sie hinterfragt Determinismus und freien Willen in Bezug zu einer Reihe unterschiedlicher Räume und widmet sich der sich verändernden Bedeutung von Zeit. Wie verändern sich menschliche Erwartungen und Ansprüche von Individuen in einer Gesellschaft durch verschiedene Zeiten hindurch? In ihren gesprächsorientierten Arbeiten thematisieren die Künstler:innen Migration und Vertreibung, individuelles und kollektives Leben in urbanen und suburbanen Umgebungen, öffentliche und private Räume, vielfältige Definitionen von zuhause und Haushalt, soziale Entfremdung und den Einfluss von Wohnraum auf menschliche Interaktionen. Die ausstellenden Künstler:innen haben jeweils einen biografischen Bezug zum Iran und leben und arbeiten derzeit in Berlin, London und Paris. A Space of One’s Own wird von Zohreh Deldadeh (Teheran) kuratiert.
A Space of One’s Own ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg. Die Ausstellung und Veranstaltung findet parallel zur Veröffentlichung von mohit.art NOTES #6 statt, einer regelmäßigen, multimedialen Publikation von mohit.art, wo das Pendant zur Stuttgarter Ausstellung mit weiteren Künstler:innen und Werken online präsentiert wird. mohit.art NOTES ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung.
Miteinander leben, gemeinsam produzieren, voneinander lernen – das sind nicht nur die Grundpfeiler des Künstlerhauses, sie bilden auch den Kern der Idee der OPEN SCHOOL Cannstatt. Wir haben die Künstler:innen Valentin Hennig, Yara Richter, Lilith Becker & Liv Rahel Schwenk eingeladen, jeweils im Tandem mit Bad Cannstatter Gewerbetreibenden, Vereinen, Handwerker:innen, Institutionen oder Bürger:innen gemeinsam zu arbeiten, und ein öffentliches Angebot zu entwickeln.
Dieses kostenlose Angebot reicht von performativen Spaziergängen bis hin zu filmkünstlerischen Workshops. Ziel ist es, in einen Austausch zu kommen, Beziehungen aufzubauen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen.
Carlos Monroy wird vom 20. - 24.07. jeden Tag in der WUNDERKAMMER – NATURALIA I ARTIFICIALIA, im städtischen Raum und auf Veranstaltungen von CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM performen. Wo er sich befindet kann man auf Instagram mitverfolgen:
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
(Descrip)(Fic)tion_01 TV shop von Tomomi Onuki
In Städten gibt es unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten: Züge, Autos, Kickboards, Fahrräder, Laufen, Gehen, Warten. Und die Topographie, die Stadtplanung, die Geschäfte und das Wetter geben uns eine unbewusste Choreographie. In dieser Performance wird die Kluft zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion in alltäglichen Szenarien aufgezeigt, indem einige Geschwindigkeiten und Choreografien in der Stadt anhand eines Kreisverkehrs zitiert werden.
Im September werden im öffentlichen Raum Bad Cannstatts Maßnahmen zur stadträumlichen Konfliktpflege durchgeführt werden. Das Berliner Unternehmen SONDER wird in Stuttgart eine Kombination neuartiger Reinigungstechniken sowie aggressionsmildernder Vandalismureplika erproben. Entsprechend dem japanischen Sharawadgi werden dabei punktuell künstliche Unordnungen in das Stadtbild eingebracht und räumlich begrenzte Feinreinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, um das seit Jahrzehnten gewachsene konfliktreiche Gleichgewicht aus wechselseitiger Unordnung und ihrer ordnenden Störung nicht einseitig zu lösen, sondern einer behutsamen Pflege zu unterziehen.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir?Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Playgrounds" von Emilia Dorr & Tyler Cunningham
Vor 100 Jahren verschwand ein Junge, kaum vierzehn Jahre alt: er hieß Avram Alter. Die Künstler:innen Emilia Dorr und Tyler Cunningham verwenden das einzige von Avram existierende Foto als Hyperlink – zwischen Dokumentation der Performance und Einladung, sein spekulatives Verbleiben erneut auf die Bühne zu bringen.
Startzeiten für den Audio-Walk: 13:30, 14:15, 15:00, 15:45, 16:30, 17:15
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
An unterschiedlichen Wochentagen führen die Mitglieder des Vereins YouTransfer vier bis sechs Performance aufeinander folgend im Stadtraum von Bad Cannstatts auf. Dazu zählen sowohl Solo- als auch Gruppenperformances. Die für Bad Cannstatt geplanten Performances werden alle deutlich auf die Beteiligung der Passant:innen vor Ort sowie im digitalen Raum sozialer Netzwerke zielen. Bei einigen der Performances werden die Passant:innen direkt auf die vorliegende irritierende Situation reagieren können, bei anderen wird die Performance erst mit ihrer Mithilfe zu realisieren sein. Ziel der Veranstaltung ist durch Irritation Neugierde zu wecken und den gewohnten Stadtraum zu hinterfragen.
Das zweitägige Symposium widmet sich der Verbindung von Kunst & Kultur mit Stadtentwicklung. Welche Rolle spielen künstlerische Strategien, Formate und Projekte in urbanen Transformationsprozessen und welche Voraussetzungen braucht es, um über den Impuls hinaus langfristig eine gestaltende Rolle zu spielen?
Am zweiten Tag verhandeln wir in drei thematischen Parcours die Schnittstelle Kunst und Stadtentwicklung. Dabei diskutieren wir die Verödung der Innenstädte, Verdrängungsprozesse, das Schaffen von Gemeinschaftsräumen und Aneignungsprozesse des öffentlichen Raums. Die Diskussionen fragen nach dem Aushalten und Überbrücken von Divergenzen, beleuchten Beispiele einer intersektionalen Stadtprogrammation und gehen der Bedeutung von Selbstermächtigung, Solidarität und Dialog nach.
Das Symposium versammelt Expert:innen unterschiedlicher Erfahrungs– und Wissensbereiche, am Festival beteiligte Künstler:innen, lokale Partner:innen und Institutionen, die sich mit Fragen einer vielstimmigen und zukunftsweisenden Stadtgestaltung auseinandersetzen.
PROGRAMM Tag 2
11:00 Uhr: Begrüßung, Wrap-Up Tag 1 & kurzes Intro Tag 2
11:30 – 13:30 Uhr: 3 Parcours im Stadtraum
13:30 - 14:30 Uhr: Gemeinsame Mittagspause
14:30 - 15:30 Uhr: Wrap-up
Die Parcours finden parallel statt. Wir bitten deshalb um um Anmeldung ausschließlich über diesen Link.
A) Unruhe bewahren: Kontrollverlust, Kontingenz und Bewältigung
Moderation: Sandra Oehy
Sprache (DE/EN)
Labyrinthisch-algorithmische Strukturen prägen unser Weltbild und das Bild der Welt in einer post-digitalen Ära. Oder mit den Worten des (auf aktuelle Entwicklungen von Kunst und Digitalisierung blickenden) Autors und Kurators Omar Kholeif: "Welcome to the age of anxiety! This is a world where we think we know everything there is to understand about ourselves, but where we are nonetheless left struggling to comprehend the impact of our everyday technologies and behaviours that they have engendered within us.“ Wir werden andere Vorstellungen von Zukünften entwerfen, über das Verhältnis von Kontrollverlust und Kontingenz, Krise und Coping, Externalisierung von Handlungsfähigkeit sprechen, und refelektieren welche Rolle der öffentliche Raum und die Kunst dabei einnehmen kann.
B) Transformation mitgestalten: Leerstand, Mischnutzungen, Vielfalt
Moderation: Laura Bernhardt, Natalia Sartori
Sprache: DE
Innenstädte sind für unser urbanes Leben zentrale Orte, die von einer überlappenden Nutzung mit Handel, Kultur, Wohnen und Arbeit geprägt sind. Sie verkörpern das Aufeinandertreffen und Zusammenkommen von Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten. Das Erscheinungsbild unserer Innenstädte sowie unsere soziale Interaktion im öffentlichen Raum sind in einem stetigen Prozess der Veränderung. Die Pandemie beschleunigte unseren gegenwärtigen Wandel,der sich mitunter stark durch die Digitalisierung auszeichnet, mit Homeoffice und Onlinehandel. Leerstehende Läden und Büros haben Lücken aufgerissen: es wird von einer Verödung der Innenstädte gesprochen, die durch den Mangel an einer vielschichtigen Nutzung mitverursacht wurde. Freiwerdende Räume und Flächen können als Chance für eine neue Vielfalt genutzt werden. Eine Stadt lebt von dauerhafter Belebung, unabhängig von Büro- und Ladenöffnungszeiten. Doch wie können wir diese neu entstehenden Räume für unsere gesellschaftlichen, wie ökologischen Herausforderungen nutzen? Wie kann Kunst und Kultur bei der Transformation der Innenstädte eine tragende Rolle spielen? Und welche Voraussetzungen brauchen wir dafür
C) Sorge tragen: Begegnungsräume, Zusammenkommen, Beziehungsarbeit
Moderation: Nora Unger
Sprache (DE)
Dieser Parcours diskutiert wie Praktiken des Sorgetragens („Care“, u.a. Joan Tronto, Elke Krasny, Soft Agency) dazu beitragen können, die Zukunft zu reparieren und den Planeten Erde und seine Bewohner:innen mit Hilfe von kollektiven Praktiken gemeinsam am Leben zu erhalten. Mit diesem weit gefassten Thema konzentrieren wir uns auf die Auswirkungen unserer gebauten Umwelt, auf das gemeinschaftliche Pflegen und Erhalten für die Zukunft. Stadtentwicklung, die Sorge trägt, zeichnet sich durch ihre Kontextsensivität aus und achtet auf die langfristigen Auswirkungen ihrer Entstehung und Existenz. Wir begeben uns auf eine Suche durch verschiedene Formen und Praktiken des Sorgetragens in Bad Cannstatt, und fragen nach Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Gestaltens öffentlicher Räume anhand von künstlerischen Mitteln. Welche Rolle nimmt das Prozesshafte bei der Implementierung von künstlerischen Projekten und Formaten in der Stadt ein? Wie kreieren wir Beziehungen zum Ort? Wie können wir kontextsensitiv mit Ein- sowie auch Ausschlüssen umgehen und gemeinsam für den öffentlichen Raum Sorgetragen?
Das Programm des Symposiums wurde gemeinschaftlich von Laura Bernhardt, Sandra Oehy und Nora Unger konzipiert.
Programm des Symposium in der Wunderkammer
15:00 – 15:45 Uhr: Vortrag von Maan Barua "Nonhuman mobiles and urban ecologies"
Stadtökologien setzen sich aus dem Transfer von Flora und Fauna aus der ganzen Welt zusammen. Der Rosensittich, der in mehreren europäischen Städten vorkommt, ist ein anschauliches Beispiel. In diesem Vortrag entwickelt Maan Barua zunächst die Idee eines "nicht-menschlichen Migranten" und zeigt, wie diese Kategorie die Vorstellungen von städtischer Natur erschüttert. Zweitens untersucht er anhand der Ökologie städtischer Sittiche, wie eine solche Migration das Verständnis von gebauter Umwelt, Infrastruktur und Design verändert. Drittens wendet er sich den Kontexten des städtischen Alltags zu, um zu zeigen, wie Sittiche als(un)willkommene Andere konstituiert werden. Diese Untersuchungsthemen werden zusammengeführt, um Fragen der Gastfreundschaft, der Unterbringung von Fremden und der Politik der städtischen Natur zu beleuchten.
16:00 – 16:45 Uhr: Vortrag von Urte Laukaityte "Basal cognition: What, Why and How?"
Basale Kognition ist ein neues Model in den Biowissenschaften, das schnell an Zugkraft gewinnt. Es wurden verschiedene Begriffe verwendet, um das Wesen dieses Paradigmas zu beschreiben, wie z. B. "Kognition von unten nach oben", "Geist überall" oder "alle Intelligenzen sind kollektive Intelligenzen". Was bedeutet das überhaupt? Welche empirischen Befunde veranlassen uns, die Natur der Intelligenz auf diese Weise zu betrachten? Welche Auswirkungen hat das auf unser Verständnis der Vielfalt des Geistes - des menschlichen, tierischen und künstlichen
17:00 – 17:45 Uhr: Vortrag von Ruben Kapp "Nature-Inspired Problem Solvers: Exploring the Common Ground of Bionics and AI in Learning from Nature and Solving Complex Problems"
Eine Diskussion und Erkundung der Gemeinsamkeiten zwischen Bionik und künstlicher Intelligenz (KI) im Hinblick auf ihre gemeinsame Fähigkeit, sich von der Natur inspirieren zu lassen und komplexe Probleme zu lösen. Beide Bereiche nutzen die Natur als Inspirationsquelle, wobei die Bionik biologische Systeme untersucht und deren Prinzipien auf technologische Anwendungen überträgt, während die KI versucht, menschenähnliche Intelligenz und Lernfähigkeit zu emulieren.
18:00 – 18:45 Uhr: Vortrag von Hannah Star Rogers "Art, Science, and the Politics of Knowledge"
Hannah Star Rogers zeigt auf, dass Kunst und Wissenschaft nicht so unterschiedlich sind, wie wir vielleicht annehmen. Ihrer Auffassung nach sind beide Kategorien Bezeichnungen mit spezifischen Befugnissen zur Ordnung der sozialen Welt, die als wissenproduzierende Netzwerke zu verstehen sind. Anhand einer Reihe von Fallbeispielen zeigt sie die Ähnlichkeiten und sich überschneidenden Praktiken dieser Wissensgemeinschaften. Von Kunsthandwerker:innen des 19. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Biokünstler:innen, veranschaulicht sie, wie Kunst die Grundlage für eine neue Unterdisziplin namens Art, Science and Technology Studies (ASTS) bilden kann. Diese bietet hybride Werkzeuge für die Untersuchung der Zusammenarbeit zwischen Kunst und Wissenschaft.
19:00 Ella den Elzen, "The trouble with disorderly detail", Vernissage
Aufgrund der begrenzten Anzahl an Plätzen bitten wir vorab um Anmeldung unter diesem Link.
An den jeweiligen Öffnungstagen verbringen die Künstler:innen ihre Zeit in der Lieferdienstzentrale Cannstatt mit öffentlichem Nichtstun und Warten auf die Bestellungen. Diese können von den Kund:innen vor Ort in Auftrag gegeben werden. Während der Öffnungszeiten sind die Türen der Lieferdienstzentrale für interessiertes Publikum geöffnet, das so dem Arbeitsalltag der „Angestellten“ und dem Produktionsprozess der Güter beiwohnen kann. Zusätzlich wird das Geschehen über mehrere Überwachungskameras ins Internet übertragen.
Valentin Goppel setzt sich in seinen fotografischen Projekten mit sozialen Themen und deren Bezug zum Individuum auseinander. Er hinterfragt die Möglichkeiten objektiver Wahrheit in der Fotografie und setzt die Kamera als bewusstes Werkzeug zur Verarbeitung seiner Umwelt ein. Seine dokumentarischen Projekte kombinieren so den Blick nach außen mit dem Blick nach innen. Für sein jüngstes Projekt Between the Years fotografierte Valentin Goppel Freund:innen und Bekannte in beobachteten Momenten und arrangierten Szenen, um die diffusen Gefühle des Aufwachsens in Zeiten der Pandemie einzufangen. Sein Projekt Fleeting entstand an der Grenze zur Ukraine und thematisiert den von Zwiespalt geprägten Drang, sich fotografisch mit Leid auseinanderzusetzen. Er gewann internationale Preise wie den Leica Oskar Barnack Newcomer Award. Abseits seiner freien Projekte fotografiert er fotojournalistische Aufträge für Zeitungen wie DIE ZEIT und The New York Times.
Die Ausstellung A Space of One’s Own mit audiovisuellen Werken von Bahar Noorizadeh, Arash Hanaei, Pegah Keshmirshekan und Sarvenaz Mostofey untersucht die zeitlichen und räumlichen Eigenschaften gegenwärtiger, von Menschen genutzter Umgebungen. Sie hinterfragt Determinismus und freien Willen in Bezug zu einer Reihe unterschiedlicher Räume und widmet sich der sich verändernden Bedeutung von Zeit. Wie verändern sich menschliche Erwartungen und Ansprüche von Individuen in einer Gesellschaft durch verschiedene Zeiten hindurch? In ihren gesprächsorientierten Arbeiten thematisieren die Künstler:innen Migration und Vertreibung, individuelles und kollektives Leben in urbanen und suburbanen Umgebungen, öffentliche und private Räume, vielfältige Definitionen von zuhause und Haushalt, soziale Entfremdung und den Einfluss von Wohnraum auf menschliche Interaktionen. Die ausstellenden Künstler:innen haben jeweils einen biografischen Bezug zum Iran und leben und arbeiten derzeit in Berlin, London und Paris. A Space of One’s Own wird von Zohreh Deldadeh (Teheran) kuratiert.
A Space of One’s Own ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg. Die Ausstellung und Veranstaltung findet parallel zur Veröffentlichung von mohit.art NOTES #6 statt, einer regelmäßigen, multimedialen Publikation von mohit.art, wo das Pendant zur Stuttgarter Ausstellung mit weiteren Künstler:innen und Werken online präsentiert wird. mohit.art NOTES ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung.
Miteinander leben, gemeinsam produzieren, voneinander lernen – das sind nicht nur die Grundpfeiler des Künstlerhauses, sie bilden auch den Kern der Idee der OPEN SCHOOL Cannstatt. Wir haben die Künstler:innen Valentin Hennig, Yara Richter, Lilith Becker & Liv Rahel Schwenk eingeladen, jeweils im Tandem mit Bad Cannstatter Gewerbetreibenden, Vereinen, Handwerker:innen, Institutionen oder Bürger:innen gemeinsam zu arbeiten, und ein öffentliches Angebot zu entwickeln.
Dieses kostenlose Angebot reicht von performativen Spaziergängen bis hin zu filmkünstlerischen Workshops. Ziel ist es, in einen Austausch zu kommen, Beziehungen aufzubauen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen.
Carlos Monroy wird vom 20. - 24.07. jeden Tag in der WUNDERKAMMER – NATURALIA I ARTIFICIALIA, im städtischen Raum und auf Veranstaltungen von CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM performen. Wo er sich befindet kann man auf Instagram mitverfolgen:
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
(Descrip)(Fic)tion_01 TV shop von Tomomi Onuki
In Städten gibt es unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten: Züge, Autos, Kickboards, Fahrräder, Laufen, Gehen, Warten. Und die Topographie, die Stadtplanung, die Geschäfte und das Wetter geben uns eine unbewusste Choreographie. In dieser Performance wird die Kluft zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion in alltäglichen Szenarien aufgezeigt, indem einige Geschwindigkeiten und Choreografien in der Stadt anhand eines Kreisverkehrs zitiert werden.
Im September werden im öffentlichen Raum Bad Cannstatts Maßnahmen zur stadträumlichen Konfliktpflege durchgeführt werden. Das Berliner Unternehmen SONDER wird in Stuttgart eine Kombination neuartiger Reinigungstechniken sowie aggressionsmildernder Vandalismureplika erproben. Entsprechend dem japanischen Sharawadgi werden dabei punktuell künstliche Unordnungen in das Stadtbild eingebracht und räumlich begrenzte Feinreinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, um das seit Jahrzehnten gewachsene konfliktreiche Gleichgewicht aus wechselseitiger Unordnung und ihrer ordnenden Störung nicht einseitig zu lösen, sondern einer behutsamen Pflege zu unterziehen.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
!!ACHTUNG!! Terminänderung: Der neue Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar.
Alle sind herzlich eingeladen an der feierlichen Eröffnung teilzuhaben!
Während des Kunstspaziergangs für Familien werden sich die Besucher:innen gemeinsam durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und spielerisch ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals mit allen Sinnen erkunden. Zum Abschluss der Führung gibt es einen kleinen Bastelworkshop am Veielbrunnen bei der Installation der Künstlerin Lucia Graf.
Der Kunstspaziergang für Familien richtet sich an Kinder von 5-12 Jahren.
Wir bitten um vorige Anmeldung über diesen Link.
Bitte reservieren Sie einen Platz pro teilnehmende Person.
An unterschiedlichen Wochentagen führen die Mitglieder des Vereins YouTransfer vier bis sechs Performance aufeinander folgend im Stadtraum von Bad Cannstatts auf. Dazu zählen sowohl Solo- als auch Gruppenperformances. Die für Bad Cannstatt geplanten Performances werden alle deutlich auf die Beteiligung der Passant:innen vor Ort sowie im digitalen Raum sozialer Netzwerke zielen. Bei einigen der Performances werden die Passant:innen direkt auf die vorliegende irritierende Situation reagieren können, bei anderen wird die Performance erst mit ihrer Mithilfe zu realisieren sein. Ziel der Veranstaltung ist durch Irritation Neugierde zu wecken und den gewohnten Stadtraum zu hinterfragen.
Gut erreichbar über die U-Bahnstation Mercedesstraße liegt zentral zwischen B10, Schloss Rosenstein, Wilhelma, Hall ofFame und dem Mineralbad Leuze ein urbanes Insel-Idyll: Die Neckarinsel. An den Sonntagen des Festival ist die Neckarinsel für alle offen zugänglich – zum in der Sonne liegen, Schiffe beobachten und aufs Wasser schauen. Um gemeinsam die Frage nach der Rolle des Flusses in Stuttgart zu beleuchten, werden zudem verschiedene Interventionen und Performances rund um den Neckar die Insel besuchen.
Zugang über die Schleuse Bad Cannstatt (leider nicht rollstuhlgerecht)
Grundlage von Herzbeats ist der individuelle Herzschlag sowohl derjenigen, die die Performance im Stadtraum Bad Cannstatts ausführen, sowie der Passant:innen im Realraum als auch eingeladene und zufällige Rezipierende, die übersoziale Netzwerke an diesem Kunstprojekt teilnehmen. Ziel des Kunstprojekts ist, dass die Herzschläge von Performer:innen sowohl im städtischen als auch im digitalen Raum erlebbar und miteinander überlagert werden. Was passiert mit den Herzschlagrhythmen aller Beteiligten und Betrachter:innen im analogen und digitalen Raum, wenn sie miteinander verbunden werden? Findet eine reale Anpassung statt und wenn ja, auf welche Art und Weise realisiert sich diese?
Live Stream der Performance hier!
Während des Kunstspaziergangs für Familien werden sich die Besucher:innen gemeinsam durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und spielerisch ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals mit allen Sinnen erkunden. Zum Abschluss der Führung gibt es einen kleinen Bastelworkshop am Veielbrunnen bei der Installation der Künstlerin Lucia Graf.
Der Kunstspaziergang für Familien richtet sich an Kinder von 5-12 Jahren.
Wir bitten um vorige Anmeldung über diesen Link.
Bitte reservieren Sie einen Platz pro teilnehmende Person.
Wo fließt das Wasser, wo wird es aufgestaut? Um die Neckarinsel herum scheint alles in Bewegung zu sein, Ampeln und Staustufen regeln den Ablauf. Gemeinsam erkunden wir den Ort: Verschiedene Perspektiven und Rollen in Bezug auf den Fluss werden eingenommen. Moderne rituelle Handlungen, mit denen wir eine Beziehung zum Neckar aufbauen können, werden gesucht. Die Insel wird sinnlich inszeniert und die Thematik der Neckar-Initiative auf verschiedenen Ebenen erlebbar gemacht. Mittels unterschiedlicher künstlerischer Praktiken werden Zugänge zum Ort geschaffen. Alle Besuchenden sind eingeladen – je nach Belieben – aktiver Teil einer Performance zu sein oder entspannt einen Parcours zu durchlaufen. Keine Vorkenntnisse nötig, alle sind willkommen!
Mit der Finissage der Installation des Künstlers Kestutis Svirnelis am Wilhelmsplatz in Cannstatt geht das Festival CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM zu Ende. Kestutis Svirnelis wird den letzten Tag seiner kinetischen Installation aus pneumatischen Objekten mit einer Kunstaktion beenden.
Valentin Goppel setzt sich in seinen fotografischen Projekten mit sozialen Themen und deren Bezug zum Individuum auseinander. Er hinterfragt die Möglichkeiten objektiver Wahrheit in der Fotografie und setzt die Kamera als bewusstes Werkzeug zur Verarbeitung seiner Umwelt ein. Seine dokumentarischen Projekte kombinieren so den Blick nach außen mit dem Blick nach innen. Für sein jüngstes Projekt Between the Years fotografierte Valentin Goppel Freund:innen und Bekannte in beobachteten Momenten und arrangierten Szenen, um die diffusen Gefühle des Aufwachsens in Zeiten der Pandemie einzufangen. Sein Projekt Fleeting entstand an der Grenze zur Ukraine und thematisiert den von Zwiespalt geprägten Drang, sich fotografisch mit Leid auseinanderzusetzen. Er gewann internationale Preise wie den Leica Oskar Barnack Newcomer Award. Abseits seiner freien Projekte fotografiert er fotojournalistische Aufträge für Zeitungen wie DIE ZEIT und The New York Times.
Die Ausstellung A Space of One’s Own mit audiovisuellen Werken von Bahar Noorizadeh, Arash Hanaei, Pegah Keshmirshekan und Sarvenaz Mostofey untersucht die zeitlichen und räumlichen Eigenschaften gegenwärtiger, von Menschen genutzter Umgebungen. Sie hinterfragt Determinismus und freien Willen in Bezug zu einer Reihe unterschiedlicher Räume und widmet sich der sich verändernden Bedeutung von Zeit. Wie verändern sich menschliche Erwartungen und Ansprüche von Individuen in einer Gesellschaft durch verschiedene Zeiten hindurch? In ihren gesprächsorientierten Arbeiten thematisieren die Künstler:innen Migration und Vertreibung, individuelles und kollektives Leben in urbanen und suburbanen Umgebungen, öffentliche und private Räume, vielfältige Definitionen von zuhause und Haushalt, soziale Entfremdung und den Einfluss von Wohnraum auf menschliche Interaktionen. Die ausstellenden Künstler:innen haben jeweils einen biografischen Bezug zum Iran und leben und arbeiten derzeit in Berlin, London und Paris. A Space of One’s Own wird von Zohreh Deldadeh (Teheran) kuratiert.
A Space of One’s Own ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg. Die Ausstellung und Veranstaltung findet parallel zur Veröffentlichung von mohit.art NOTES #6 statt, einer regelmäßigen, multimedialen Publikation von mohit.art, wo das Pendant zur Stuttgarter Ausstellung mit weiteren Künstler:innen und Werken online präsentiert wird. mohit.art NOTES ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen.
Carlos Monroy wird vom 20. - 24.07. jeden Tag in der WUNDERKAMMER – NATURALIA I ARTIFICIALIA, im städtischen Raum und auf Veranstaltungen von CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM performen. Wo er sich befindet kann man auf Instagram mitverfolgen:
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
(Descrip)(Fic)tion_01 TV shop von Tomomi Onuki
In Städten gibt es unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten: Züge, Autos, Kickboards, Fahrräder, Laufen, Gehen, Warten. Und die Topographie, die Stadtplanung, die Geschäfte und das Wetter geben uns eine unbewusste Choreographie. In dieser Performance wird die Kluft zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion in alltäglichen Szenarien aufgezeigt, indem einige Geschwindigkeiten und Choreografien in der Stadt anhand eines Kreisverkehrs zitiert werden.
Im September werden im öffentlichen Raum Bad Cannstatts Maßnahmen zur stadträumlichen Konfliktpflege durchgeführt werden. Das Berliner Unternehmen SONDER wird in Stuttgart eine Kombination neuartiger Reinigungstechniken sowie aggressionsmildernder Vandalismureplika erproben. Entsprechend dem japanischen Sharawadgi werden dabei punktuell künstliche Unordnungen in das Stadtbild eingebracht und räumlich begrenzte Feinreinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, um das seit Jahrzehnten gewachsene konfliktreiche Gleichgewicht aus wechselseitiger Unordnung und ihrer ordnenden Störung nicht einseitig zu lösen, sondern einer behutsamen Pflege zu unterziehen.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Die feierliche Eröffnung des Festivals CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM findet im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage statt. Die Begrüßungsworte halten die künstlerische Leiterin des Festivals, Laura Bernhardt, sowie Marc Gegenfurtner, Leiter des Kulturamts der Landeshauptstadt Stuttgart.
Anschließend stellt das kuratorische Team das Festivalprogramm vor und führt in einem Spaziergang durch den urbanen Raum zu einer Auswahl der künstlerischen Arbeiten von den beteiligten Künstler:innen und Kooperationspartner:innen.
Der Spaziergang endet mit einem Umtrunk in der Ladenzeile von COMODODO in der Wilhelmstr. 17 in Bad Cannstatt.
Alle sind willkommen, wir freuen uns!
COMODODO, der Lieferdienst für immaterielle Güter eröffnet seine Filiale in Bad Cannstatt in der Wilhelmsstraße 17. COMODODO bedeutet Lebensfreude, Lust am Entdecken immaterieller Innovationen und Genuss!
Werde Franchisenehmer:in! „One on one“ - Beratung mit den COMODODO- Gründer:innen TinTin Patrone und Toben Piel
Zur festlichen Eröffnung stehen die COMODODO CEOs am Broschürenstand für Fragen interessierter zukünftiger Franchisenehmer:innen zur Verfügung.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Während des Kunstspaziergangs werden die Besucher:innen sich unter dem Festivalthema “Unruhe bewahren!” durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals erkunden. Die Führungen laden dazu ein den urbanen Raum und seinen Veränderungen über künstlerische Mittel und Perspektiven mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Wir bitten um vorige Anmeldung unter diesem Link!
Was kann Kunst in Cannstatt? Der Verein GEISTUNDGELD e.V. lädt unterschiedlichste Menschen aus Kunst & Kultur-, der kommunalen Politik, der Wirtschaft und des Sports ein, gemeinsam mit Bürger:innen an einem Tisch zu diskutieren – mitten im Herzen des Stuttgarter Stadtteils am Thaddäus-Troll-Platz. So können sich Interessierte u.a. mit Teilnehmer:innen wie Petra Olschowski (Ministerin des Landes Baden-Württemberg für Wissenschaft, Forschung & Kunst, Bündnis90/Die Grünen) uvw. austauschen.
An den jeweiligen Öffnungstagen verbringen die Künstler:innen ihre Zeit in der Lieferdienstzentrale Cannstatt mit öffentlichem Nichtstun und Warten auf die Bestellungen. Diese können von den Kund:innen vor Ort in Auftrag gegeben werden. Während der Öffnungszeiten sind die Türen der Lieferdienstzentrale für interessiertes Publikum geöffnet, das so dem Arbeitsalltag der „Angestellten“ und dem Produktionsprozess der Güter beigewohnt werden kann. Zusätzlich wird das Geschehen über mehrere Überwachungskameras ins Internet übertragen.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Am 16. September steht ein Stuhl für Euch bereit! Georg Kistner, der künstlerische Leiter des Projekts Bad Cannstatt erzählt, bittet euch live zum Interview und lädt euch gern auf einen Kaffee oder Tee ein. Erzählt euren Mitbewohner:innen von euch und Eurem Leben in Bad Cannstatt! Das Kkt freut sich auf eure Geschichten!
Die Künstlerin Lucia Graf beschäftigt sich mit Orakeln und dessen verschiedenen Techniken. In diesem Workshop gehen Jugendliche gemeinsam mit der Künstlerin Lucia Graf und der Kunstvermittlerin Anna Wetzler-Manyuk im Stadtraum auf die Suche: Wörter, Zeichen und Symbole sind überall zu finden, ob auf Werbetafeln, auf Stickern an der Ampel oder auf Ladenschildern.
Inspiriert durch das Gesehene, werden im Anschluss gemeinschaftlich T-Shirts mit eigenen Sprüchen gestaltet.
Der Workshop richtet sich an Teenager von 12–17 Jahren und findet in deutscher und ukrainischer Sprache statt.
Wir bitten um vorige Anmeldung auf dieser Website.
An unterschiedlichen Wochentagen führen die Mitglieder des Vereins YouTransfer vier bis sechs Performance aufeinander folgend im Stadtraum von Bad Cannstatts auf. Dazu zählen sowohl Solo- als auch Gruppenperformances. Die für Bad Cannstatt geplanten Performances im Zeitraum werden alle deutlich auf die Beteiligung der Passant:innen vor Ort sowie im digitalen Raum sozialer Netzwerke zielen. Bei einigen der Performances werden die Passant:innen direkt auf die vorliegende irritierende Situation reagieren können, bei anderen wird die Performance erst mit ihrer Mithilfe zu realisieren sein. Ziel der Veranstaltung ist durch Irritation Neugierde zu wecken und den gewohnten Stadtraum zu hinterfragen.
Während des Kunstspaziergangs für Familien werden sich die Besucher:innen gemeinsam durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und spielerisch ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals mit allen Sinnen erkunden. Zum Abschluss der Führung gibt es einen kleinen Bastelworkshop am Veielbrunnen bei der Installation der Künstlerin Lucia Graf.
Der Kunstspaziergang für Familien richtet sich an Kinder von 5-12 Jahren.
Wir bitten um vorige Anmeldung über diesen Link.
Bitte reservieren Sie einen Platz pro teilnehmende Person.
Die JUgendKUtSche, das mobile Lastenrad-Atelier der JuKuS Jugendkunstschule Stuttgart, verwandelt mit euch zusammen die graue Bahnhofstraße in Bad Cannstatt in ein buntes Kunst-Paradies. Es entstehen mit Klebebändern/Tapes in allen Regenbogen-Farben, Kreidesprays und anderen kreativen Materialien temporäre Kunstwerke direkt auf den Pflastersteinen und dem Asphalt der Bahnhofstraße. Damit es auch immer abwechslungsreich bleibt, bringt die JUgendKUtSche an jedem der beiden Workshop-Tage andere Materialien mit. Lasst euch überraschen und macht mit! Es können alle Bewohner:innen von Bad Cannstatt und Besucher:innen von CURRENT mitmachen. Ganz besonders Kinder, Jugendliche und ihre Familien.
Während des Kunstspaziergangs werden die Besucher:innen sich unter dem Festivalthema “Unruhe bewahren!” durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals erkunden. Die Führungen laden dazu ein den urbanen Raum und seinen Veränderungen über künstlerische Mittel und Perspektiven mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Wir bitten um vorige Anmeldung unter diesem Link!
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen in den Räumen des LL-Institutes in Cannstatt sich mit den systemtheoretischen und phänomenologischen Aspekten laminarer Strategien in liminalen Situationen zu befassen. Bei gutem Wetter findet das Seminar direkt am Neckaruferstatt.
Wir bitten um Anmeldung unter diesem Link.
Die Künstlerin Lucia Graf lädt am Cannstatter Veielbrunnen zum Orakel-Abend ein. Neben der Präsentation ihrer Soundinstallation am Brunnen Just listen to the Water, gibt sie Einblick in antike und zeitgenössische Orakeltechniken, wie das Wasser-, Kaffeesatz- und Traumorakel. Den Abend lässt sie mit einem anschließenden gemeinsamen offenen Gespräch ausklingen.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Beim Upcycling (Zusammensetzung aus englisch up „nach oben“ und recycling „Wiederverwertung“) werden scheinbar nutzlose Materialien in neuwertige Produkte und Objekte umgewandelt. In diesem Workshop werden wir gemeinsam mit den beiden Künstlern Kestutis Svirnelis und Hartmut Landauer aus Plastikmüll und Alltagsgegenständen kreative, farbenfrohe Windspiele gestalten. Gerne darf eigenes interessantes Material (z.B.Geschenkpapier, bunte Plastikfolien oder Joghurtbecher usw.) mitgebracht werden. Dieser Workshop richtet sich an die ganze Familie mit Kindern ab 6 Jahren. (Groß-)Eltern erleben dabei gemeinsam mit ihren (Enkel-)Kindern Kunst und Kreativität.
Wir bitten um vorige Anmeldung über das Kontaktformular auf der Website der JuKuS über diese Link. Bitte reservieren Sie pro anwesender Person einen Platz.
Die "Tafelrunden“ bringen auf dem Thaddäus-Troll-Platz im Herzen Bad Cannstatts, die unterschiedlichsten Menschen aus Kunst & Kultur, der Kommunalpolitik, der Wirtschaft und des Sports, gemeinsam mit Bürger:innen an einen Tisch. Die 2. Tafelrunde widmet sich dem Thema: Was macht Bad Cannstatt für ihre Bürger:innen lebenswert?
Gut erreichbar über die U-Bahnstation Mercedesstraße liegt zentral zwischen B10, Schloss Rosenstein, Wilhelma, Hall ofFame und dem Mineralbad Leuze ein urbanes Insel-Idyll: Die Neckarinsel. An den Sonntagen des Festival ist die Neckarinsel für alle offen zugänglich – zum in der Sonne liegen, Schiffe beobachten und aufs Wasser schauen. Um gemeinsam die Frage nach der Rolle des Flusses in Stuttgart zu beleuchten, werden zudem verschiedene Interventionen und Performances rund um den Neckar die Insel besuchen.
Zugang über die Schleuse Bad Cannstatt (leider nicht rollstuhlgerecht).
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang schwimmen Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt. Sie lauschen Wassergeschichten, sammeln Geplätscher, kartieren Gewässer und schauen, was da ist – oder da sein könnte. Beim Wasserspaziergang mit Trinkpausen und Lesung geben sie Einblick in das Buch Plitsch Platsch – Stuttgarter Wassergeschichten. Sie führen zu bekannten und versteckten Wasserorten in der Stadt, wecken Aufmerksamkeit und stärken die Wahrnehmung für Stuttgarts Wasserstellen. Zum Brunnenwasser gibt es selbsthergestellten Sirup in eigens kreierten Gläsern aus geköpften Mineralwasserflaschen.
Anmeldung bis spätestens 16.9.23 unter: kontakt@primapublikationen.com
Wir alle, Menschen, Tiere und Pflanzen sind Wasserkörper, wie der Regen, der Fluss und die Meere. Durch körperliches Wahrnehmen des Neckarwassers wird die Bedeutung der „Hydrocommons“ erfahrbar gemacht und in einer Performance Lecture, sowie in einer Soundinstallation der Künstlerinnen Eva Dörr und Lena Meinhardt exploriert. In welcher Relation stehen wir zum Neckar und anderen Wasserkörpern? Und welche Art von Beziehung wollen wir in Zukunft mit ihnen führen?
Feierliche Eröffnung der Ausstellung “In through the walls” der Ateliergemeinschaft Badstraße 32 im ehemaligen Betten-Fischer. Die Ausstellung zeigt Arbeiten der drei Künstlerinnen Alexandra Haas, Almog Barzilay Rozenpik, Ariane Koziolek.
Die drei Arbeiten nähern sich der Frage nach dem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise an. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Der Workshop „Wassergosch – Performing the Fountains” führt die Künstlerinnen Liv Rahel Schwenk und Lilith Becker gemeinsam mit den Workshopteilnehmer:innen entlang Bad Cannstatts Trinkwasserbrunnen, welche aus den lokalen Mineralquellen gespeist werden. Die Gruppe wird sich den Brunnen und ihren Eigenschaften an zwei Tagen auf verschiedene Weise nähern, und dafür nutzen, mit Performance zu experimentieren. Die Teilnehmer:innen sammeln Eindrücke und Material in Form von Tonaufnahmen, Wasserproben, Zeichnungen, Worten, Klängen und Bewegung (input). Dieser Prozess des Sammelns wird ergänzt durch Begegnungen mit Menschen, die in Bad Cannstatt leben und arbeiten und die ihr Wissen teilen. Ein Cannstatter Stadtführer wird der Gruppe von einer Legende an einem der Altstadtbrunnen erzählen, sie werden über die Zusammensetzung und die Instandhaltung der Brunnen erfahren, und mit etwas Glück, wird eine Yogalehrerin sie in einer Wassermeditation anleiten.
In einem zweiten Schritt (output) wandelt die Gruppe ihre gewonnenen Eindrücke und das gesammelte Material in Mikro-Performances um, welche sie füreinander aufführen wird. Die Teilnehmer:innen des Workshops werden durch einfache Strukturen im Experimentieren unterstützt. Bei diesem Workshop geht es darum, in einem geschützten Raum Performance-Strategien auszuprobieren, egal ob Performance zur eigenen Praxis gehört oder neu für die Teilnehmer:innen ist. Alle sind willkommen. Mitzubringen sind: Papier und Stift und gerne auch eine andere Möglichkeit, sich Dinge zu notieren, bequeme Kleidung, eine Wasserflasche und was man sonst noch mitbringen möchte.
Anmeldung bitte: mailto:info@kuenstlerhaus.de
Treffpunkt: Kellerbrunnen, Brunnenstr. 19, 70372 Stuttgart
Public Viewing zur Slow Walk Performance Wie man der KI das Meditieren erklärt... von Daniel Beerstecher in der Kultkneipe Pfiff! Alle sind herzlich eingeladen!
Das CURRENT-Team lädt in der ersten Woche des Festivals zum Networking Apéro in der Schwaben-Bräu Passage ein! Hier gibt es die Möglichkeit zum Austausch über Kunst und Stadtentwicklung sowie Netzwerken mit verschiedenen Kulturakteur:innen aus Stuttgart. Für Getränke ist natürlich gesorgt!
Wir freuen uns auf alle, die vorbei kommen werden!
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
Bei der Podiumsdiskussion werden Expert:innen aus den Bereichen KI, Meditation, Kultur und der Künstler Platz nehmen. Gemeinsam werden sie untersuchen, ob das Projekt „Wie man der KI das Meditieren erklärt…“ lediglich eine künstlerische Vision ist oder ob tatsächlich Verbindungen zwischen Achtsamkeit, Meditation und KI existieren…
Was würde es bedeuten, wenn eine KI meditiert? Gibt es Parallelen zwischen KI und Meditation, wie beispielsweise das Erkennen von Mustern? Kann KI Selbstreflexion, oder könnte man sie dafür trainieren? Und wie können wir mit der immer stärkeren Beschleunigung unseres Alltags und den gesellschaftlichen Entwicklungen umgehen, zu denen KI zweifellos einen immer größer werdenden Beitrag leisten wird? Könnte KI vielleicht sogar die Lösung vieler Probleme sein, wenn wir sie richtig einsetzten/trainieren? Welche Wechselwirkung haben Kunst und Wissenschaft aufeinander?
Teilnehmende:
Dr. Martin Memmel, Leiter des SmartCity Living Lab am Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI).
Er forscht über die Wechselwirkungen von KI und sozialen Prozessen.
Prof. Dr. Mike Sandbothe, Gründer der überregionalen Kooperationsplattform Achtsame Hochschulen und Geschäftsführer des Erfurter Bildungsunternehmens Achtsam.Digital.
Er lehrt als Professor für Kultur und Medien an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena.
Dr. Eva-Marina Froitzheim, Kuratorin des Kunstmuseum Stuttgart und der KI-Ausstellung „shift“
Daniel Beerstecher ist zertifizierter Achtsamkeitslehrer und Künstler des Projekts: "Wie man der KI das Meditieren erklärt…"
Moderation: Adrienne Braun, freie Journalistin, Autorin und Moderatorin.
Sie schreibt unter anderem für die Stuttgarter Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel und Die Deutsche Bühne und ist Korrespondentin des Kunstmagazins ART.
Miteinander leben, gemeinsam produzieren, voneinander lernen – das sind nicht nur die Grundpfeiler des Künstlerhauses, sie bilden auch den Kern der Idee der OPEN SCHOOL Cannstatt. Wir haben die Künstler:innen Valentin Hennig, Yara Richter, Lilith Becker & Liv Rahel Schwenk eingeladen, jeweils im Tandem mit Bad Cannstatter Gewerbetreibenden, Vereinen, Handwerker:innen, Institutionen oder Bürger:innen gemeinsam zu arbeiten, und ein öffentliches Angebot zu entwickeln.
Dieses kostenlose Angebot reicht von performativen Spaziergängen bis hin zu filmkünstlerischen Workshops. Ziel ist es, in einen Austausch zu kommen, Beziehungen aufzubauen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Der Workshop „Wassergosch – Performing the Fountains” führt die Künstlerinnen Liv Rahel Schwenk und Lilith Becker gemeinsam mit den Workshopteilnehmer:innen entlang Bad Cannstatts Trinkwasserbrunnen, welche aus den lokalen Mineralquellen gespeist werden. Die Gruppe wird sich den Brunnen und ihren Eigenschaften an zwei Tagen auf verschiedene Weise nähern, und dafür nutzen, mit Performance zu experimentieren. Die Teilnehmer:innen sammeln Eindrücke und Material in Form von Tonaufnahmen, Wasserproben, Zeichnungen, Worten, Klängen und Bewegung (input). Dieser Prozess des Sammelns wird ergänzt durch Begegnungen mit Menschen, die in Bad Cannstatt leben und arbeiten und die ihr Wissen teilen. Ein Cannstatter Stadtführer wird der Gruppe von einer Legende an einem der Altstadtbrunnen erzählen, sie werden über die Zusammensetzung und die Instandhaltung der Brunnen erfahren, und mit etwas Glück, wird eine Yogalehrerin sie in einer Wassermeditation anleiten.
In einem zweiten Schritt (output) wandelt die Gruppe ihre gewonnenen Eindrücke und das gesammelte Material in Mikro-Performances um, welche sie füreinander aufführen wird. Die Teilnehmer:innen des Workshops werden durch einfache Strukturen im Experimentieren unterstützt. Bei diesem Workshop geht es darum, in einem geschützten Raum Performance-Strategien auszuprobieren, egal ob Performance zur eigenen Praxis gehört oder neu für die Teilnehmer:innen ist. Alle sind willkommen. Mitzubringen sind: Papier und Stift und gerne auch eine andere Möglichkeit, sich Dinge zu notieren, bequeme Kleidung, eine Wasserflasche und was man sonst noch mitbringen möchte.
Anmeldung bitte: mailto:info@kuenstlerhaus.de
Treffpunkt: Kellerbrunnen, Brunnenstr. 19, 70372 Stuttgart
Diese Safer Space Veranstaltung richtet sich an Schwarze und Afrodeutsche Menschen. Yara Richter tauscht sich zusammen mit den Teilnehmer:innen darüber aus und erkundet mit kreativen Methoden, was Schwarzsein im öffentlichen Raum mit Lärm und Stille zu tun hat.
Dabei treffen sie sich zunächst in einem geschlossenen Raum, in dem die Künstlerin Yara Richter einen interaktiven Input zum kreativen Schreiben und der Arbeit mit Sound geben wird. Danach spaziert die Gruppe gemeinsam durch Bad Cannstatt und fertigt währenddessen eine Tonaufzeichnung an. Im Gespräch wollen sie voneinander lernen, wie man sich öffentliche Räume aneignen kann. Sie stellen sich Fragen wie: Wie findet man ein Gefühl von Sicherheit in öffentlichen Räumen? Welche öffentlichen Räume sucht/meidet man und warum? Wie beeinflusst Schwarzsein im öffentlichen Raum die Art, wie man self- und community care betreibt? Hierbei entscheiden die Teilnehmer*innen selbst, welche Texte, Sounds, Worte und Momente von Lärm oder Stille sie in die Aufnahme hineingeben wollen.
Die Tonaufzeichnung steht im Anschluss an die Veranstaltung allen Teilnehmer:innen zur weiteren Nutzung zur Verfügung.
Am Folgetag wird Yara Richter die Aufnahme zu einem Podcast zusammenschneiden, wobei Teilnehmer:innen willkommen sind, dazuzukommen. Am Abend wird eine Vorführung des Podcasts mit einer offenen Gesprächsrunde stattfinden, zu der die Öffentlichkeit und alle Teilnehmer:innen herzlich eingeladen sind.
(Es werden Awareness-Personen anwesend sei.)
Teilnehmer*innen-Voraussetzung: Schwarze/Afrodeutsche Identität
Anmeldung bitte unter mailto:info@kuenstlerhaus.de
Donnerstag, 21. September 2023, tagsüber – offene Bearbeitung im Tonstudio, Künstlerhaus Stuttgart, öffentlich, für alle zugänglich
Donnerstag, 21. September 2023, 19:30 Uhr – Audiovorführung mit anschließender Gesprächsrunde, Schwabenbräu-Passage Bad Cannstatt, öffentlich, für alle zugänglich
allapopp wird im Instagram-Live-Talk über die App HYPERLOVE sprechen!
Live auf @current.stuttgart, kommt vorbei!
Anlässlich von CURRENT ergänzt Ella den Elzen die Sammlung von in der Natur gefundenen Objekte der Künstler:innen der vorangegangenen Ausstellungen in WUNDERKAMMER - NATURALIA / ARTIFICIALIA um ein Kunstwerk.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. In der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen. Gelegentlich wird er sein Diorama verlassen und Veranstaltungen des Festivals CURRENT - KUNST UND URBANER RAUM besuchen.
Miteinander leben, gemeinsam produzieren, voneinander lernen – das sind nicht nur die Grundpfeiler des Künstlerhauses, sie bilden auch den Kern der Idee der OPEN SCHOOL Cannstatt. Wir haben die Künstler:innen Valentin Hennig, Yara Richter, Lilith Becker & Liv Rahel Schwenk eingeladen, jeweils im Tandem mit Bad Cannstatter Gewerbetreibenden, Vereinen, Handwerker:innen, Institutionen oder Bürger:innen gemeinsam zu arbeiten, und ein öffentliches Angebot zu entwickeln.
Dieses kostenlose Angebot reicht von performativen Spaziergängen bis hin zu filmkünstlerischen Workshops. Ziel ist es, in einen Austausch zu kommen, Beziehungen aufzubauen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen.
Carlos Monroy wird vom 20. - 24.07. jeden Tag in der WUNDERKAMMER – NATURALIA I ARTIFICIALIA, im städtischen Raum und auf Veranstaltungen von CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM performen. Wo er sich befindet kann man auf Instagram mitverfolgen:
Ella den Elzen ergänzt die Sammlung von in der Natur gefundenen Objekte der Künstler:innen der vorangegangenen Ausstellungen in WUNDERKAMMER - NATURALIA / ARTIFICIALIA um ein Kunstwerk: Entgegen der Methoden der linnäischen Taxonomie, die historisch auf die Kategorisierung, Erfassung und das sogenannte "Wissen" von Pflanzen angewandt wurden, bricht sie mit den tradierten Herangehensweisen indem sie Ereignisse des Glitch instrumentalisiert. Der botanische Garten ist der Ort der Darstellung von Pflanzen als singuläre ästhetische Objekte, losgelöst aus ihrem Habitat und Kontext und damit entkoppelt von körperlichen / verkörperten Wissensformen, die sich auf ihre Wachstumsmuster, Essbarkeit und Verwendung beziehen. Glitch durchbricht und zerreißt empirische Formen der Repräsentation. Als Raum der Verweigerung versucht Glitch, das, was auf dem Bild verständlich ist, zu verkomplizieren / chiffrieren / verfremden, indem es die Pflanzen erneut in unbekannte Objekte verwandelt und einer Erkennbarkeit zu entziehen. Architektonische Elemente des Raums der Colonial and Indian Exhibition, die 1886 in London stattfand, dienen als Vorbild die Abbildungen zu rahmen. Durch die Aneignung, Verzerrung und Manipulation dieser Strukturen versucht die Arbeit, den kolonialen Blick neu zufassen und seinen Wunsch nach Lesbarkeit zu unterbrechen.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
(Descrip)(Fic)tion_01 TV shop von Tomomi Onuki
In Städten gibt es unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten: Züge, Autos, Kickboards, Fahrräder, Laufen, Gehen, Warten. Und die Topographie, die Stadtplanung, die Geschäfte und das Wetter geben uns eine unbewusste Choreographie. In dieser Performance wird die Kluft zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion in alltäglichen Szenarien aufgezeigt, indem einige Geschwindigkeiten und Choreografien in der Stadt anhand eines Kreisverkehrs zitiert werden.
Im September werden im öffentlichen Raum Bad Cannstatts Maßnahmen zur stadträumlichen Konfliktpflege durchgeführt werden. Das Berliner Unternehmen SONDER wird in Stuttgart eine Kombination neuartiger Reinigungstechniken sowie aggressionsmildernder Vandalismureplika erproben. Entsprechend dem japanischen Sharawadgi werden dabei punktuell künstliche Unordnungen in das Stadtbild eingebracht und räumlich begrenzte Feinreinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, um das seit Jahrzehnten gewachsene konfliktreiche Gleichgewicht aus wechselseitiger Unordnung und ihrer ordnenden Störung nicht einseitig zu lösen, sondern einer behutsamen Pflege zu unterziehen.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Children of Pebbles, die neolithischen Protagonisten der rustikalen Musikwelle finden sich für einen einmaligen Auftritt in der WUNDERKAMMER – NATURALIA / ARTIFICIALIA wieder zusammen. Sie überschreiten die Grenzen der primitiven Existenz, indem die Bandmitglieder ihre Erfahrungen aus den letzten 6000 Jahren kombinieren und sich einen Weg durch das bahnen, was Unterwegs verloren gegangen ist. "Wir umarmen den diskontinuierlichen, temporären Reichtum der Steinzeit, der ultimativen Handwerksepoche (im Gegensatz zum kumulativen, industrialisierten Reichtum).”
Um die charismatische Monika Czyżyk herum bildet sich ein Netzwerk aus engen Freunden, Haustieren, Objekten und Waldgeistern, ein Kollektiv, das sich aus den Rhythmen von Steinformationen, Myzelfrequenzen und tierischen Paarungszellen speist. Mit der aktuellen Besetzung Neil Luck, Boris Müller, Mateusz Ścibor, Monika Czyżyk durchdringen und vermischen sich Kunst, Musik, Bilder und Gesten in einer horizontalen, dehierarchischen Weise – "Suppen produzieren", wie sie es nennt - "Alle Steine sind im Wasser".
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
KI-Tools verändern derzeit radikal die Art und Weise, wie Kunst produziert und wahrgenommen wird. Lohnt es sich, diesen Wandel anzueignen oder handelt es sich bei Künstlicher Intelligenz in der Kunst nur um einen Hype? Wie können KI-Tools den künstlerischen Prozess unterstützen und herausfordern? Was steckt hinter den neuen Bild-, Audio-, Video- und Texterstellungswerkzeugen und wie funktionieren sie? In diesem Workshop zur digitalen Kunst wird allapopp Einblicke in den eigenen künstlerischen Produktionsprozess geben und die angesprochenen Fragen behandeln. Gemeinsam werden die aktuellen Möglichkeiten der (audio-)visuellen digitalen Kunstproduktion erforscht und ein künstlerischer Arbeitsablauf ausprobiert, der ausschließlich auf KI-Tools basiert. Auch der dekoloniale, queere und feministische kritische Diskurs, der sich um digitale Technologie im Allgemeinen und um KI-Tools im Besonderen dreht, wird Thema sein. Anforderungen: ein Laptop, keine Vorkenntnisse erforderlich.
Bitte unter folgendem Link für den Workshop anmelden: Hier klicken.
Das Unternehmen SONDER kümmert sich darum, in Bad Cannstatt gezielt für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen. Sollten die Bürger der Stadt während der Festivalzeit von unbekannter Aufgeräumtheit überrascht werden, muss dies kein Grund zur Sorge sein.
Der Künstler Daniel Beerstecher lädt zu einem gemeinsamen meditativen Slow-Walk über 100 Meter ein, mit vorheriger Einweisung in die Gehmeditation. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zum offenen Gespräch mit dem Künstler.
Zohreh Deldadeh, Kuratorin der Ausstellung A Space of One’s Own, lädt zum Künstler:innengespräch ein. Die Ausstellung zeigt audiovisuelle Werke von Bahar Noorizadeh, Arash Hanaei, Pegah Keshmirshekan und Sarvenaz Mostofey untersucht die zeitlichen und räumlichen Eigenschaften gegenwärtiger, von Menschen genutzter Umgebungen. Die ausstellenden Künstler:innen haben jeweils einen biografischen Bezug zum Iran und leben und arbeiten derzeit in Berlin, London und Paris.
In einer Safer Space Veranstaltung tauschen sich Schwarze und Afrodeutsche Menschen mit der Künstlerin Yara Richter darüber aus was Schwarzsein im öffentlichen Raum mit Lärm und Stille zu tun hat. Sie erkunden dies in einem Community-Walk durch den öffentlichen Raum Bad Cannstatts. Die Künstlerin wird den Walk in Tonaufnahmen dokumentieren und zu einem Podcast zusammenschneiden.
Die Öffentlichkeit ist herzlich zur Vorführung des Podcasts und einer offenen Gesprächsrunde eingeladen!
(Es werden Awareness-Personen anwesend sei.)
Nach einem Workshop im Hof der Schwaben-Bräu Passage am 21. und 22. Juli mit der Nachbarschaftsinitiative Schöne Straße e.V. und dem Johannes- Kepler-Gymnasium Bad Cannstatt sowie einem Performance-Spaziergang am 29.7. werden die Künstlerinnen Renate Liebel und Justyna Koeke im Rahmen von CURRENT ein Gespräch über emanzipatorischen Urbanismus führen. Grundlegender Gedanke ist: Weil Basteln, Dekorieren und Pflanzenpflegen im öffentlichen Raum genauso wichtig wie Parken und Einkaufen sind, hübschen sie den Wilhelmsplatz in Cannstatt auf. Es wird im Besonderen der performative Prozess beleuchtet, der von der Nachbarschaft des Wilhelmsplatzes ausgeht; denn die kunstschaffenden Nachbar:innen werden gleichzeitig auch die Personen sein, die den Sommer über die Pflanzenobjekte pflegen. Das Projekt ist eine Kooperation der Künstlerinnen mit dem Atelierhaus Prisma, der Initiative Schöne Straße und den Kulturprojekttagen des Johannes- Kepler-Gymnasiums.
Während des Kunstspaziergangs werden die Besucher:innen sich unter dem Festivalthema “Unruhe bewahren!” durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals erkunden. Die Spaziergänge laden dazu ein den urbanen Raum und seinen Veränderungen über künstlerische Mittel und Perspektiven mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Wir bitten um vorige Anmeldung unter diesem Link!
Die Ausstellung A Space of One’s Own mit audiovisuellen Werken von Bahar Noorizadeh, Arash Hanaei, Pegah Keshmirshekan und Sarvenaz Mostofey untersucht die zeitlichen und räumlichen Eigenschaften gegenwärtiger, von Menschen genutzter Umgebungen. Sie hinterfragt Determinismus und freien Willen in Bezug zu einer Reihe unterschiedlicher Räume und widmet sich der sich verändernden Bedeutung von Zeit. Wie verändern sich menschliche Erwartungen und Ansprüche von Individuen in einer Gesellschaft durch verschiedene Zeiten hindurch? In ihren gesprächsorientierten Arbeiten thematisieren die Künstler:innen Migration und Vertreibung, individuelles und kollektives Leben in urbanen und suburbanen Umgebungen, öffentliche und private Räume, vielfältige Definitionen von zuhause und Haushalt, soziale Entfremdung und den Einfluss von Wohnraum auf menschliche Interaktionen. Die ausstellenden Künstler:innen haben jeweils einen biografischen Bezug zum Iran und leben und arbeiten derzeit in Berlin, London und Paris. A Space of One’s Own wird von Zohreh Deldadeh (Teheran) kuratiert.
A Space of One’s Own ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg. Die Ausstellung und Veranstaltung findet parallel zur Veröffentlichung von mohit.art NOTES #6 statt, einer regelmäßigen, multimedialen Publikation von mohit.art, wo das Pendant zur Stuttgarter Ausstellung mit weiteren Künstler:innen und Werken online präsentiert wird. mohit.art NOTES ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung.
Miteinander leben, gemeinsam produzieren, voneinander lernen – das sind nicht nur die Grundpfeiler des Künstlerhauses, sie bilden auch den Kern der Idee der OPEN SCHOOL Cannstatt. Wir haben die Künstler:innen Valentin Hennig, Yara Richter, Lilith Becker & Liv Rahel Schwenk eingeladen, jeweils im Tandem mit Bad Cannstatter Gewerbetreibenden, Vereinen, Handwerker:innen, Institutionen oder Bürger:innen gemeinsam zu arbeiten, und ein öffentliches Angebot zu entwickeln.
Dieses kostenlose Angebot reicht von performativen Spaziergängen bis hin zu filmkünstlerischen Workshops. Ziel ist es, in einen Austausch zu kommen, Beziehungen aufzubauen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen.
Carlos Monroy wird vom 20. - 24.07. jeden Tag in der WUNDERKAMMER – NATURALIA I ARTIFICIALIA, im städtischen Raum und auf Veranstaltungen von CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM performen. Wo er sich befindet kann man auf Instagram mitverfolgen:
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
(Descrip)(Fic)tion_01 TV shop von Tomomi Onuki
In Städten gibt es unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten: Züge, Autos, Kickboards, Fahrräder, Laufen, Gehen, Warten. Und die Topographie, die Stadtplanung, die Geschäfte und das Wetter geben uns eine unbewusste Choreographie. In dieser Performance wird die Kluft zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion in alltäglichen Szenarien aufgezeigt, indem einige Geschwindigkeiten und Choreografien in der Stadt anhand eines Kreisverkehrs zitiert werden.
Im September werden im öffentlichen Raum Bad Cannstatts Maßnahmen zur stadträumlichen Konfliktpflege durchgeführt werden. Das Berliner Unternehmen SONDER wird in Stuttgart eine Kombination neuartiger Reinigungstechniken sowie aggressionsmildernder Vandalismureplika erproben. Entsprechend dem japanischen Sharawadgi werden dabei punktuell künstliche Unordnungen in das Stadtbild eingebracht und räumlich begrenzte Feinreinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, um das seit Jahrzehnten gewachsene konfliktreiche Gleichgewicht aus wechselseitiger Unordnung und ihrer ordnenden Störung nicht einseitig zu lösen, sondern einer behutsamen Pflege zu unterziehen.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
Das zweitägige Symposium widmet sich der Verbindung von Kunst & Kultur mit Stadtentwicklung. Welche Rolle spielen künstlerische Strategien, Formate und Projekte in urbanen Transformationsprozessen und welche Voraussetzungen braucht es, um über den Impuls hinaus langfristig eine gestaltende Rolle zu spielen?
Am ersten Tag beleuchten wir den Begriff der Unruhe in Verbindung mit künstlerischen Prozessen, sprechen über urbane Kuration als eine Care- und Beziehungsarbeit und diskutieren dabei Aneignungsprozesse, Gentrifizierungsproblematiken sowie die sozialen, politischen und materiellen Auswirkungen von digitalen Technologien auf unseren urbanen physischen Raum. Die Diskussionen gehen der Bedeutung von Selbstermächtigung, Solidarität und Dialog nach und nehmen dabei unterschiedliche Temporalitäten, Orts- und Kontextsensitivität in den Blick.
Das Symposium versammelt Expert:innen unterschiedlicher Erfahrungs– und Wissensbereiche, am Festival beteiligte Künstler:innen, lokale Partner:innen und Institutionen, die sich mit Fragen einer vielstimmigen und zukunftsweisenden Stadtgestaltung auseinandersetzen.
Der erste Tag findet ausschließlich im JOiN statt und verfolgt in seinen Diskussionsrunden zwei Themenstränge.
Mit vorheriger Anmeldung bitte hier registrieren.
PROGRAMM TAG 1
14:30 Uhr: Eröffnung & Begrüßung
Laura Bernhardt & Nora Unger (CURRENT), Magdalena Pirzer (Kulturamt)
15:00 Uhr: Input „Unruhe bewahren“
What happens when you when I tremble?
Jacobo Ochoa (Baritone), Shawn Chang (Klavier) und Martin Mutschler (Text, Moderation) sprechen, singen, rezitieren und reflektieren gemeinsam über Adrenalin, Rampenlicht und Lampenfieber, über den eigenen Körper als sich ständig veränderndes Instrument – und als (un)zuverlässiger Partner im Kontakt mit der Stadt.
15:30 – 16:45 Uhr: Panel 1
Urbane Kuration: Zusammenkommen, Austausch, in Beziehung treten
Moderation: Sandra Oehy
Mit: Britta Peters (Künstlerische Leiterin Urbane Künste Ruhr), Marenka Krasomil (Freie Kuratorin, u.a Kunst im Untergrund), Yasmin Afschar (u.a. Neue Auftraggeber:innen Schweiz), Herbordt/Mohren (Künstler:innen, Künstlerische Leitung Festival KulturRegion Stuttgart)
Wie können wir Stadt mit Kunst gestalten? Wir nähern uns dem Begriff der “Unruhe” an und beleuchten seinen konstruktiven Aspekt und die Verbindung zu künstlerischen Prozessen. Wir diskutieren unterschiedliche Beispiele stadtkuratorischer Programme, welche Art von Öffentlichkeit sie erzeugen, sowie die praktischen Herausforderungen bei der Realisierung von Projekten im öffentlichen Raum.
16:45 – 17:15 Uhr: Kurze Pause
17:15 – 18:30 Uhr: Panel 2
Begegnungsräume & Zugänge im öffentlichen Raum: physisch & digital?
Moderation: Iyo Bisseck
Mit: allapopp, Cyrus Peñarroyo, TinTin Patrone
Welche Rolle spielen digitale Netzwerke und Anwendungen bei der Gestaltung unserer physischen öffentlichen Räume? Den urbanen Kontext betreffend, beleuchtet die Diskussion unsere sozialen, politischen und materiellen Beziehungen von digitalem und physischem Raum. Von welchen Zugängen sprechen wir, wo entstehen Begegnungsräume und wo finden Verschiebungen statt? Was passiert, wenn wir digitale Infrastruktur kollektiv gestalten möchten – fernab von Verwertungslogiken?
18:30 – 18:45/19 Uhr: kurzer Ausblick auf Tag 2
19:00 – 21:00 Uhr: Suppe und entspanntes Ausklingen
Das Programm des Symposiums wurde gemeinschaftlich von Laura Bernhardt, Sandra Oehy und Nora Unger konzipiert.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir?Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Playgrounds" von Emilia Dorr & Tyler Cunningham
Vor 100 Jahren verschwand ein Junge, kaum vierzehn Jahre alt: er hieß Avram Alter. Die Künstler:innen Emilia Dorr und Tyler Cunningham verwenden das einzige von Avram existierende Foto als Hyperlink – zwischen Dokumentation der Performance und Einladung, sein spekulatives Verbleiben erneut auf die Bühne zu bringen.
Valentin Hennig wird in seiner OPEN SCHOOL „business as ususal“ mit einem Hutmachergeschäft, einem Asia-Imbiss sowie einer türkischen Bäckerei zusammenarbeiten, die als Treff- und Knotenpunkte das soziale Leben und die kulturelle Diversität Bad Cannstatts widerspiegeln. Dabei geht es um die Entwicklung und Umsetzung eines gemeinsamen Films, der als Ziel eine andere Kommunikation als die der Waren oder Dienstleistungen anstrebt: Es geht um die eigene Geschichte, die soziale und kulturelle Bedeutung des Standorts und die Ermöglichung für das Klientel dieses Ortes, die eigene Identität öffentlich zu leben.
Dabei wird Valentin Hennig lernen, was es bedeutet, ein „Geschäft“ zu führen, Waren herzustellen, zu vertreiben und eine starke Bindung zum Kunden aufzubauen. Im Gegenzug vermittelt der Filmemacher sein praktisches Wissen an seine Partner:innen, alle Bereiche der bildnerischen und insbesondere filmischen Gestaltung kennenzulernen und selbstständig Bilder und Bewegtbilder zu erstellen. Zu einem öffentlichen gemeinsamen Screening mit allen Partner:innen laden sie anschließend ein, sodass ein kulturübergreifender Dialog der Partner:innen in Bad-Cannstatt entstehen kann. Die entstandenen Arbeiten werden zudem an den jeweiligen Entstehungsorten präsentiert.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: Zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Feierliche Eröffnung zur Ausstellung von Valentin Goppel in der Palermo Galerie. Valentin Goppel setzt sich in seinen fotografischen Projekten mit sozialen Themen und deren Bezug zum Individuum auseinander. Er hinterfragt die Möglichkeiten objektiver Wahrheit in der Fotografie und setzt die Kamera als bewusstes Werkzeug zur Verarbeitung seiner Umwelt ein. Seine dokumentarischen Projekte kombinieren so den Blick nach außen mit dem Blick nach innen. Für sein jüngstes Projekt Between the Years fotografierte Valentin Goppel Freund:innen und Bekannte in beobachteten Momenten und arrangierten Szenen, um die diffusen Gefühle des Aufwachsens in Zeiten der Pandemie einzufangen. Sein Projekt Fleeting entstand an der Grenze zur Ukraine und thematisiert den von Zwiespalt geprägten Drang, sich fotografisch mit Leid auseinanderzusetzen. Er gewann internationale Preise wie den Leica Oskar Barnack Newcomer Award. Abseits seiner freien Projekte fotografiert er fotojournalistische Aufträge für Zeitungen wie DIE ZEIT und The New York Times.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir?Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"There must be somebody there, because somebody must have said ‘Nobody.’” von Teppei Higuchi
Es soll untersucht werden, inwiefern ein Einkaufszentrum, in seiner Eigenschaft als Sammelbecken für Unterschiede (unterschiedliche Sprachen, unterschiedliche Menschen, Klassen, Wünsche usw. )– im Gegensatz zu der Überhandname von räumlichen Regularien, die darauf abzielen, diese Unterschiede aus dem Weg zu räumen – als Medium verstanden werden kann, die Gleichheit und Uniformität des Öffentlichen zu unterstreichen.
Die Ausstellung A Space of One’s Own mit audiovisuellen Werken von Bahar Noorizadeh, Arash Hanaei, Pegah Keshmirshekan und Sarvenaz Mostofey untersucht die zeitlichen und räumlichen Eigenschaften gegenwärtiger, von Menschen genutzter Umgebungen. Sie hinterfragt Determinismus und freien Willen in Bezug zu einer Reihe unterschiedlicher Räume und widmet sich der sich verändernden Bedeutung von Zeit. Wie verändern sich menschliche Erwartungen und Ansprüche von Individuen in einer Gesellschaft durch verschiedene Zeiten hindurch? In ihren gesprächsorientierten Arbeiten thematisieren die Künstler:innen Migration und Vertreibung, individuelles und kollektives Leben in urbanen und suburbanen Umgebungen, öffentliche und private Räume, vielfältige Definitionen von zuhause und Haushalt, soziale Entfremdung und den Einfluss von Wohnraum auf menschliche Interaktionen. Die ausstellenden Künstler:innen haben jeweils einen biografischen Bezug zum Iran und leben und arbeiten derzeit in Berlin, London und Paris. A Space of One’s Own wird von Zohreh Deldadeh (Teheran) kuratiert.
A Space of One’s Own ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg. Die Ausstellung und Veranstaltung findet parallel zur Veröffentlichung von mohit.art NOTES #6 statt, einer regelmäßigen, multimedialen Publikation von mohit.art, wo das Pendant zur Stuttgarter Ausstellung mit weiteren Künstler:innen und Werken online präsentiert wird. mohit.art NOTES ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung.
Miteinander leben, gemeinsam produzieren, voneinander lernen – das sind nicht nur die Grundpfeiler des Künstlerhauses, sie bilden auch den Kern der Idee der OPEN SCHOOL Cannstatt. Wir haben die Künstler:innen Valentin Hennig, Yara Richter, Lilith Becker & Liv Rahel Schwenk eingeladen, jeweils im Tandem mit Bad Cannstatter Gewerbetreibenden, Vereinen, Handwerker:innen, Institutionen oder Bürger:innen gemeinsam zu arbeiten, und ein öffentliches Angebot zu entwickeln.
Dieses kostenlose Angebot reicht von performativen Spaziergängen bis hin zu filmkünstlerischen Workshops. Ziel ist es, in einen Austausch zu kommen, Beziehungen aufzubauen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen.
Carlos Monroy wird vom 20. - 24.07. jeden Tag in der WUNDERKAMMER – NATURALIA I ARTIFICIALIA, im städtischen Raum und auf Veranstaltungen von CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM performen. Wo er sich befindet kann man auf Instagram mitverfolgen:
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
(Descrip)(Fic)tion_01 TV shop von Tomomi Onuki
In Städten gibt es unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten: Züge, Autos, Kickboards, Fahrräder, Laufen, Gehen, Warten. Und die Topographie, die Stadtplanung, die Geschäfte und das Wetter geben uns eine unbewusste Choreographie. In dieser Performance wird die Kluft zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion in alltäglichen Szenarien aufgezeigt, indem einige Geschwindigkeiten und Choreografien in der Stadt anhand eines Kreisverkehrs zitiert werden.
Im September werden im öffentlichen Raum Bad Cannstatts Maßnahmen zur stadträumlichen Konfliktpflege durchgeführt werden. Das Berliner Unternehmen SONDER wird in Stuttgart eine Kombination neuartiger Reinigungstechniken sowie aggressionsmildernder Vandalismureplika erproben. Entsprechend dem japanischen Sharawadgi werden dabei punktuell künstliche Unordnungen in das Stadtbild eingebracht und räumlich begrenzte Feinreinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, um das seit Jahrzehnten gewachsene konfliktreiche Gleichgewicht aus wechselseitiger Unordnung und ihrer ordnenden Störung nicht einseitig zu lösen, sondern einer behutsamen Pflege zu unterziehen.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir?Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Playgrounds" von Emilia Dorr & Tyler Cunningham
Vor 100 Jahren verschwand ein Junge, kaum vierzehn Jahre alt: er hieß Avram Alter. Die Künstler:innen Emilia Dorr und Tyler Cunningham verwenden das einzige von Avram existierende Foto als Hyperlink – zwischen Dokumentation der Performance und Einladung, sein spekulatives Verbleiben erneut auf die Bühne zu bringen.
Startzeiten für den Audio-Walk: 13:30, 14:15, 15:00, 15:45, 16:30, 17:15
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
An unterschiedlichen Wochentagen führen die Mitglieder des Vereins YouTransfer vier bis sechs Performance aufeinander folgend im Stadtraum von Bad Cannstatts auf. Dazu zählen sowohl Solo- als auch Gruppenperformances. Die für Bad Cannstatt geplanten Performances werden alle deutlich auf die Beteiligung der Passant:innen vor Ort sowie im digitalen Raum sozialer Netzwerke zielen. Bei einigen der Performances werden die Passant:innen direkt auf die vorliegende irritierende Situation reagieren können, bei anderen wird die Performance erst mit ihrer Mithilfe zu realisieren sein. Ziel der Veranstaltung ist durch Irritation Neugierde zu wecken und den gewohnten Stadtraum zu hinterfragen.
Das zweitägige Symposium widmet sich der Verbindung von Kunst & Kultur mit Stadtentwicklung. Welche Rolle spielen künstlerische Strategien, Formate und Projekte in urbanen Transformationsprozessen und welche Voraussetzungen braucht es, um über den Impuls hinaus langfristig eine gestaltende Rolle zu spielen?
Am zweiten Tag verhandeln wir in drei thematischen Parcours die Schnittstelle Kunst und Stadtentwicklung. Dabei diskutieren wir die Verödung der Innenstädte, Verdrängungsprozesse, das Schaffen von Gemeinschaftsräumen und Aneignungsprozesse des öffentlichen Raums. Die Diskussionen fragen nach dem Aushalten und Überbrücken von Divergenzen, beleuchten Beispiele einer intersektionalen Stadtprogrammation und gehen der Bedeutung von Selbstermächtigung, Solidarität und Dialog nach.
Das Symposium versammelt Expert:innen unterschiedlicher Erfahrungs– und Wissensbereiche, am Festival beteiligte Künstler:innen, lokale Partner:innen und Institutionen, die sich mit Fragen einer vielstimmigen und zukunftsweisenden Stadtgestaltung auseinandersetzen.
PROGRAMM Tag 2
11:00 Uhr: Begrüßung, Wrap-Up Tag 1 & kurzes Intro Tag 2
11:30 – 13:30 Uhr: 3 Parcours im Stadtraum
13:30 - 14:30 Uhr: Gemeinsame Mittagspause
14:30 - 15:30 Uhr: Wrap-up
Die Parcours finden parallel statt. Wir bitten deshalb um um Anmeldung ausschließlich über diesen Link.
A) Unruhe bewahren: Kontrollverlust, Kontingenz und Bewältigung
Moderation: Sandra Oehy
Sprache (DE/EN)
Labyrinthisch-algorithmische Strukturen prägen unser Weltbild und das Bild der Welt in einer post-digitalen Ära. Oder mit den Worten des (auf aktuelle Entwicklungen von Kunst und Digitalisierung blickenden) Autors und Kurators Omar Kholeif: "Welcome to the age of anxiety! This is a world where we think we know everything there is to understand about ourselves, but where we are nonetheless left struggling to comprehend the impact of our everyday technologies and behaviours that they have engendered within us.“ Wir werden andere Vorstellungen von Zukünften entwerfen, über das Verhältnis von Kontrollverlust und Kontingenz, Krise und Coping, Externalisierung von Handlungsfähigkeit sprechen, und refelektieren welche Rolle der öffentliche Raum und die Kunst dabei einnehmen kann.
B) Transformation mitgestalten: Leerstand, Mischnutzungen, Vielfalt
Moderation: Laura Bernhardt, Natalia Sartori
Sprache: DE
Innenstädte sind für unser urbanes Leben zentrale Orte, die von einer überlappenden Nutzung mit Handel, Kultur, Wohnen und Arbeit geprägt sind. Sie verkörpern das Aufeinandertreffen und Zusammenkommen von Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten. Das Erscheinungsbild unserer Innenstädte sowie unsere soziale Interaktion im öffentlichen Raum sind in einem stetigen Prozess der Veränderung. Die Pandemie beschleunigte unseren gegenwärtigen Wandel,der sich mitunter stark durch die Digitalisierung auszeichnet, mit Homeoffice und Onlinehandel. Leerstehende Läden und Büros haben Lücken aufgerissen: es wird von einer Verödung der Innenstädte gesprochen, die durch den Mangel an einer vielschichtigen Nutzung mitverursacht wurde. Freiwerdende Räume und Flächen können als Chance für eine neue Vielfalt genutzt werden. Eine Stadt lebt von dauerhafter Belebung, unabhängig von Büro- und Ladenöffnungszeiten. Doch wie können wir diese neu entstehenden Räume für unsere gesellschaftlichen, wie ökologischen Herausforderungen nutzen? Wie kann Kunst und Kultur bei der Transformation der Innenstädte eine tragende Rolle spielen? Und welche Voraussetzungen brauchen wir dafür
C) Sorge tragen: Begegnungsräume, Zusammenkommen, Beziehungsarbeit
Moderation: Nora Unger
Sprache (DE)
Dieser Parcours diskutiert wie Praktiken des Sorgetragens („Care“, u.a. Joan Tronto, Elke Krasny, Soft Agency) dazu beitragen können, die Zukunft zu reparieren und den Planeten Erde und seine Bewohner:innen mit Hilfe von kollektiven Praktiken gemeinsam am Leben zu erhalten. Mit diesem weit gefassten Thema konzentrieren wir uns auf die Auswirkungen unserer gebauten Umwelt, auf das gemeinschaftliche Pflegen und Erhalten für die Zukunft. Stadtentwicklung, die Sorge trägt, zeichnet sich durch ihre Kontextsensivität aus und achtet auf die langfristigen Auswirkungen ihrer Entstehung und Existenz. Wir begeben uns auf eine Suche durch verschiedene Formen und Praktiken des Sorgetragens in Bad Cannstatt, und fragen nach Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Gestaltens öffentlicher Räume anhand von künstlerischen Mitteln. Welche Rolle nimmt das Prozesshafte bei der Implementierung von künstlerischen Projekten und Formaten in der Stadt ein? Wie kreieren wir Beziehungen zum Ort? Wie können wir kontextsensitiv mit Ein- sowie auch Ausschlüssen umgehen und gemeinsam für den öffentlichen Raum Sorgetragen?
Das Programm des Symposiums wurde gemeinschaftlich von Laura Bernhardt, Sandra Oehy und Nora Unger konzipiert.
Programm des Symposium in der Wunderkammer
15:00 – 15:45 Uhr: Vortrag von Maan Barua "Nonhuman mobiles and urban ecologies"
Stadtökologien setzen sich aus dem Transfer von Flora und Fauna aus der ganzen Welt zusammen. Der Rosensittich, der in mehreren europäischen Städten vorkommt, ist ein anschauliches Beispiel. In diesem Vortrag entwickelt Maan Barua zunächst die Idee eines "nicht-menschlichen Migranten" und zeigt, wie diese Kategorie die Vorstellungen von städtischer Natur erschüttert. Zweitens untersucht er anhand der Ökologie städtischer Sittiche, wie eine solche Migration das Verständnis von gebauter Umwelt, Infrastruktur und Design verändert. Drittens wendet er sich den Kontexten des städtischen Alltags zu, um zu zeigen, wie Sittiche als(un)willkommene Andere konstituiert werden. Diese Untersuchungsthemen werden zusammengeführt, um Fragen der Gastfreundschaft, der Unterbringung von Fremden und der Politik der städtischen Natur zu beleuchten.
16:00 – 16:45 Uhr: Vortrag von Urte Laukaityte "Basal cognition: What, Why and How?"
Basale Kognition ist ein neues Model in den Biowissenschaften, das schnell an Zugkraft gewinnt. Es wurden verschiedene Begriffe verwendet, um das Wesen dieses Paradigmas zu beschreiben, wie z. B. "Kognition von unten nach oben", "Geist überall" oder "alle Intelligenzen sind kollektive Intelligenzen". Was bedeutet das überhaupt? Welche empirischen Befunde veranlassen uns, die Natur der Intelligenz auf diese Weise zu betrachten? Welche Auswirkungen hat das auf unser Verständnis der Vielfalt des Geistes - des menschlichen, tierischen und künstlichen
17:00 – 17:45 Uhr: Vortrag von Ruben Kapp "Nature-Inspired Problem Solvers: Exploring the Common Ground of Bionics and AI in Learning from Nature and Solving Complex Problems"
Eine Diskussion und Erkundung der Gemeinsamkeiten zwischen Bionik und künstlicher Intelligenz (KI) im Hinblick auf ihre gemeinsame Fähigkeit, sich von der Natur inspirieren zu lassen und komplexe Probleme zu lösen. Beide Bereiche nutzen die Natur als Inspirationsquelle, wobei die Bionik biologische Systeme untersucht und deren Prinzipien auf technologische Anwendungen überträgt, während die KI versucht, menschenähnliche Intelligenz und Lernfähigkeit zu emulieren.
18:00 – 18:45 Uhr: Vortrag von Hannah Star Rogers "Art, Science, and the Politics of Knowledge"
Hannah Star Rogers zeigt auf, dass Kunst und Wissenschaft nicht so unterschiedlich sind, wie wir vielleicht annehmen. Ihrer Auffassung nach sind beide Kategorien Bezeichnungen mit spezifischen Befugnissen zur Ordnung der sozialen Welt, die als wissenproduzierende Netzwerke zu verstehen sind. Anhand einer Reihe von Fallbeispielen zeigt sie die Ähnlichkeiten und sich überschneidenden Praktiken dieser Wissensgemeinschaften. Von Kunsthandwerker:innen des 19. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Biokünstler:innen, veranschaulicht sie, wie Kunst die Grundlage für eine neue Unterdisziplin namens Art, Science and Technology Studies (ASTS) bilden kann. Diese bietet hybride Werkzeuge für die Untersuchung der Zusammenarbeit zwischen Kunst und Wissenschaft.
19:00 Ella den Elzen, "The trouble with disorderly detail", Vernissage
Aufgrund der begrenzten Anzahl an Plätzen bitten wir vorab um Anmeldung unter diesem Link.
An den jeweiligen Öffnungstagen verbringen die Künstler:innen ihre Zeit in der Lieferdienstzentrale Cannstatt mit öffentlichem Nichtstun und Warten auf die Bestellungen. Diese können von den Kund:innen vor Ort in Auftrag gegeben werden. Während der Öffnungszeiten sind die Türen der Lieferdienstzentrale für interessiertes Publikum geöffnet, das so dem Arbeitsalltag der „Angestellten“ und dem Produktionsprozess der Güter beiwohnen kann. Zusätzlich wird das Geschehen über mehrere Überwachungskameras ins Internet übertragen.
Valentin Goppel setzt sich in seinen fotografischen Projekten mit sozialen Themen und deren Bezug zum Individuum auseinander. Er hinterfragt die Möglichkeiten objektiver Wahrheit in der Fotografie und setzt die Kamera als bewusstes Werkzeug zur Verarbeitung seiner Umwelt ein. Seine dokumentarischen Projekte kombinieren so den Blick nach außen mit dem Blick nach innen. Für sein jüngstes Projekt Between the Years fotografierte Valentin Goppel Freund:innen und Bekannte in beobachteten Momenten und arrangierten Szenen, um die diffusen Gefühle des Aufwachsens in Zeiten der Pandemie einzufangen. Sein Projekt Fleeting entstand an der Grenze zur Ukraine und thematisiert den von Zwiespalt geprägten Drang, sich fotografisch mit Leid auseinanderzusetzen. Er gewann internationale Preise wie den Leica Oskar Barnack Newcomer Award. Abseits seiner freien Projekte fotografiert er fotojournalistische Aufträge für Zeitungen wie DIE ZEIT und The New York Times.
Die Ausstellung A Space of One’s Own mit audiovisuellen Werken von Bahar Noorizadeh, Arash Hanaei, Pegah Keshmirshekan und Sarvenaz Mostofey untersucht die zeitlichen und räumlichen Eigenschaften gegenwärtiger, von Menschen genutzter Umgebungen. Sie hinterfragt Determinismus und freien Willen in Bezug zu einer Reihe unterschiedlicher Räume und widmet sich der sich verändernden Bedeutung von Zeit. Wie verändern sich menschliche Erwartungen und Ansprüche von Individuen in einer Gesellschaft durch verschiedene Zeiten hindurch? In ihren gesprächsorientierten Arbeiten thematisieren die Künstler:innen Migration und Vertreibung, individuelles und kollektives Leben in urbanen und suburbanen Umgebungen, öffentliche und private Räume, vielfältige Definitionen von zuhause und Haushalt, soziale Entfremdung und den Einfluss von Wohnraum auf menschliche Interaktionen. Die ausstellenden Künstler:innen haben jeweils einen biografischen Bezug zum Iran und leben und arbeiten derzeit in Berlin, London und Paris. A Space of One’s Own wird von Zohreh Deldadeh (Teheran) kuratiert.
A Space of One’s Own ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg. Die Ausstellung und Veranstaltung findet parallel zur Veröffentlichung von mohit.art NOTES #6 statt, einer regelmäßigen, multimedialen Publikation von mohit.art, wo das Pendant zur Stuttgarter Ausstellung mit weiteren Künstler:innen und Werken online präsentiert wird. mohit.art NOTES ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung.
Miteinander leben, gemeinsam produzieren, voneinander lernen – das sind nicht nur die Grundpfeiler des Künstlerhauses, sie bilden auch den Kern der Idee der OPEN SCHOOL Cannstatt. Wir haben die Künstler:innen Valentin Hennig, Yara Richter, Lilith Becker & Liv Rahel Schwenk eingeladen, jeweils im Tandem mit Bad Cannstatter Gewerbetreibenden, Vereinen, Handwerker:innen, Institutionen oder Bürger:innen gemeinsam zu arbeiten, und ein öffentliches Angebot zu entwickeln.
Dieses kostenlose Angebot reicht von performativen Spaziergängen bis hin zu filmkünstlerischen Workshops. Ziel ist es, in einen Austausch zu kommen, Beziehungen aufzubauen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen.
Carlos Monroy wird vom 20. - 24.07. jeden Tag in der WUNDERKAMMER – NATURALIA I ARTIFICIALIA, im städtischen Raum und auf Veranstaltungen von CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM performen. Wo er sich befindet kann man auf Instagram mitverfolgen:
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
(Descrip)(Fic)tion_01 TV shop von Tomomi Onuki
In Städten gibt es unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten: Züge, Autos, Kickboards, Fahrräder, Laufen, Gehen, Warten. Und die Topographie, die Stadtplanung, die Geschäfte und das Wetter geben uns eine unbewusste Choreographie. In dieser Performance wird die Kluft zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion in alltäglichen Szenarien aufgezeigt, indem einige Geschwindigkeiten und Choreografien in der Stadt anhand eines Kreisverkehrs zitiert werden.
Im September werden im öffentlichen Raum Bad Cannstatts Maßnahmen zur stadträumlichen Konfliktpflege durchgeführt werden. Das Berliner Unternehmen SONDER wird in Stuttgart eine Kombination neuartiger Reinigungstechniken sowie aggressionsmildernder Vandalismureplika erproben. Entsprechend dem japanischen Sharawadgi werden dabei punktuell künstliche Unordnungen in das Stadtbild eingebracht und räumlich begrenzte Feinreinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, um das seit Jahrzehnten gewachsene konfliktreiche Gleichgewicht aus wechselseitiger Unordnung und ihrer ordnenden Störung nicht einseitig zu lösen, sondern einer behutsamen Pflege zu unterziehen.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!
!!ACHTUNG!! Terminänderung: Der neue Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar.
Alle sind herzlich eingeladen an der feierlichen Eröffnung teilzuhaben!
Während des Kunstspaziergangs für Familien werden sich die Besucher:innen gemeinsam durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und spielerisch ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals mit allen Sinnen erkunden. Zum Abschluss der Führung gibt es einen kleinen Bastelworkshop am Veielbrunnen bei der Installation der Künstlerin Lucia Graf.
Der Kunstspaziergang für Familien richtet sich an Kinder von 5-12 Jahren.
Wir bitten um vorige Anmeldung über diesen Link.
Bitte reservieren Sie einen Platz pro teilnehmende Person.
An unterschiedlichen Wochentagen führen die Mitglieder des Vereins YouTransfer vier bis sechs Performance aufeinander folgend im Stadtraum von Bad Cannstatts auf. Dazu zählen sowohl Solo- als auch Gruppenperformances. Die für Bad Cannstatt geplanten Performances werden alle deutlich auf die Beteiligung der Passant:innen vor Ort sowie im digitalen Raum sozialer Netzwerke zielen. Bei einigen der Performances werden die Passant:innen direkt auf die vorliegende irritierende Situation reagieren können, bei anderen wird die Performance erst mit ihrer Mithilfe zu realisieren sein. Ziel der Veranstaltung ist durch Irritation Neugierde zu wecken und den gewohnten Stadtraum zu hinterfragen.
Gut erreichbar über die U-Bahnstation Mercedesstraße liegt zentral zwischen B10, Schloss Rosenstein, Wilhelma, Hall ofFame und dem Mineralbad Leuze ein urbanes Insel-Idyll: Die Neckarinsel. An den Sonntagen des Festival ist die Neckarinsel für alle offen zugänglich – zum in der Sonne liegen, Schiffe beobachten und aufs Wasser schauen. Um gemeinsam die Frage nach der Rolle des Flusses in Stuttgart zu beleuchten, werden zudem verschiedene Interventionen und Performances rund um den Neckar die Insel besuchen.
Zugang über die Schleuse Bad Cannstatt (leider nicht rollstuhlgerecht)
Grundlage von Herzbeats ist der individuelle Herzschlag sowohl derjenigen, die die Performance im Stadtraum Bad Cannstatts ausführen, sowie der Passant:innen im Realraum als auch eingeladene und zufällige Rezipierende, die übersoziale Netzwerke an diesem Kunstprojekt teilnehmen. Ziel des Kunstprojekts ist, dass die Herzschläge von Performer:innen sowohl im städtischen als auch im digitalen Raum erlebbar und miteinander überlagert werden. Was passiert mit den Herzschlagrhythmen aller Beteiligten und Betrachter:innen im analogen und digitalen Raum, wenn sie miteinander verbunden werden? Findet eine reale Anpassung statt und wenn ja, auf welche Art und Weise realisiert sich diese?
Live Stream der Performance hier!
Während des Kunstspaziergangs für Familien werden sich die Besucher:innen gemeinsam durch den öffentlichen Raum von Cannstatt bewegen und spielerisch ausgewählte künstlerische Positionen des Festivals mit allen Sinnen erkunden. Zum Abschluss der Führung gibt es einen kleinen Bastelworkshop am Veielbrunnen bei der Installation der Künstlerin Lucia Graf.
Der Kunstspaziergang für Familien richtet sich an Kinder von 5-12 Jahren.
Wir bitten um vorige Anmeldung über diesen Link.
Bitte reservieren Sie einen Platz pro teilnehmende Person.
Wo fließt das Wasser, wo wird es aufgestaut? Um die Neckarinsel herum scheint alles in Bewegung zu sein, Ampeln und Staustufen regeln den Ablauf. Gemeinsam erkunden wir den Ort: Verschiedene Perspektiven und Rollen in Bezug auf den Fluss werden eingenommen. Moderne rituelle Handlungen, mit denen wir eine Beziehung zum Neckar aufbauen können, werden gesucht. Die Insel wird sinnlich inszeniert und die Thematik der Neckar-Initiative auf verschiedenen Ebenen erlebbar gemacht. Mittels unterschiedlicher künstlerischer Praktiken werden Zugänge zum Ort geschaffen. Alle Besuchenden sind eingeladen – je nach Belieben – aktiver Teil einer Performance zu sein oder entspannt einen Parcours zu durchlaufen. Keine Vorkenntnisse nötig, alle sind willkommen!
Mit der Finissage der Installation des Künstlers Kestutis Svirnelis am Wilhelmsplatz in Cannstatt geht das Festival CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM zu Ende. Kestutis Svirnelis wird den letzten Tag seiner kinetischen Installation aus pneumatischen Objekten mit einer Kunstaktion beenden.
Valentin Goppel setzt sich in seinen fotografischen Projekten mit sozialen Themen und deren Bezug zum Individuum auseinander. Er hinterfragt die Möglichkeiten objektiver Wahrheit in der Fotografie und setzt die Kamera als bewusstes Werkzeug zur Verarbeitung seiner Umwelt ein. Seine dokumentarischen Projekte kombinieren so den Blick nach außen mit dem Blick nach innen. Für sein jüngstes Projekt Between the Years fotografierte Valentin Goppel Freund:innen und Bekannte in beobachteten Momenten und arrangierten Szenen, um die diffusen Gefühle des Aufwachsens in Zeiten der Pandemie einzufangen. Sein Projekt Fleeting entstand an der Grenze zur Ukraine und thematisiert den von Zwiespalt geprägten Drang, sich fotografisch mit Leid auseinanderzusetzen. Er gewann internationale Preise wie den Leica Oskar Barnack Newcomer Award. Abseits seiner freien Projekte fotografiert er fotojournalistische Aufträge für Zeitungen wie DIE ZEIT und The New York Times.
Die Ausstellung A Space of One’s Own mit audiovisuellen Werken von Bahar Noorizadeh, Arash Hanaei, Pegah Keshmirshekan und Sarvenaz Mostofey untersucht die zeitlichen und räumlichen Eigenschaften gegenwärtiger, von Menschen genutzter Umgebungen. Sie hinterfragt Determinismus und freien Willen in Bezug zu einer Reihe unterschiedlicher Räume und widmet sich der sich verändernden Bedeutung von Zeit. Wie verändern sich menschliche Erwartungen und Ansprüche von Individuen in einer Gesellschaft durch verschiedene Zeiten hindurch? In ihren gesprächsorientierten Arbeiten thematisieren die Künstler:innen Migration und Vertreibung, individuelles und kollektives Leben in urbanen und suburbanen Umgebungen, öffentliche und private Räume, vielfältige Definitionen von zuhause und Haushalt, soziale Entfremdung und den Einfluss von Wohnraum auf menschliche Interaktionen. Die ausstellenden Künstler:innen haben jeweils einen biografischen Bezug zum Iran und leben und arbeiten derzeit in Berlin, London und Paris. A Space of One’s Own wird von Zohreh Deldadeh (Teheran) kuratiert.
A Space of One’s Own ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg. Die Ausstellung und Veranstaltung findet parallel zur Veröffentlichung von mohit.art NOTES #6 statt, einer regelmäßigen, multimedialen Publikation von mohit.art, wo das Pendant zur Stuttgarter Ausstellung mit weiteren Künstler:innen und Werken online präsentiert wird. mohit.art NOTES ist eine Kooperation von mohit.art und der Heinrich Böll Stiftung.
Carlos Monroy erschafft eine multidimensionale Bühne für seine Dauer-Varieté-Performance-Show in der Ausstellung Squawking Showcase And Other Parrot Tales. Basierend auf seiner intensiven Recherche über die in Bad Cannstatt freilebenden Gelbkopfamazonen zieht er Analogien zu Stereotypen lateinamerikanischer und anderer "tropischer" Einwanderergemeinschaften, der unfreiwilligen Umsiedlung sowie der Kolonialen Vereinnahmung der Welt, ihrer Geschichtsschreibung und den direkten Folgen der menschlichen Eingriffe in die Wildnis und die Natur. Er wird als Papagei im Schaufenster leben und eine Reihe von Lippensynchronisationen durchzuführen.
Carlos Monroy wird vom 20. - 24.07. jeden Tag in der WUNDERKAMMER – NATURALIA I ARTIFICIALIA, im städtischen Raum und auf Veranstaltungen von CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM performen. Wo er sich befindet kann man auf Instagram mitverfolgen:
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
(Descrip)(Fic)tion_01 TV shop von Tomomi Onuki
In Städten gibt es unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten: Züge, Autos, Kickboards, Fahrräder, Laufen, Gehen, Warten. Und die Topographie, die Stadtplanung, die Geschäfte und das Wetter geben uns eine unbewusste Choreographie. In dieser Performance wird die Kluft zwischen Fiktion und Nicht-Fiktion in alltäglichen Szenarien aufgezeigt, indem einige Geschwindigkeiten und Choreografien in der Stadt anhand eines Kreisverkehrs zitiert werden.
Im September werden im öffentlichen Raum Bad Cannstatts Maßnahmen zur stadträumlichen Konfliktpflege durchgeführt werden. Das Berliner Unternehmen SONDER wird in Stuttgart eine Kombination neuartiger Reinigungstechniken sowie aggressionsmildernder Vandalismureplika erproben. Entsprechend dem japanischen Sharawadgi werden dabei punktuell künstliche Unordnungen in das Stadtbild eingebracht und räumlich begrenzte Feinreinigungsmaßnahmen durchgeführt werden, um das seit Jahrzehnten gewachsene konfliktreiche Gleichgewicht aus wechselseitiger Unordnung und ihrer ordnenden Störung nicht einseitig zu lösen, sondern einer behutsamen Pflege zu unterziehen.
Die Ausstellung Verkehrsstücke von Mélissa Mariller zeigt Arbeiten, die während ihrer Residenz in der Kunststiftung Baden-Württemberg in Stuttgart entstanden sind und in denen sie sich mit den beiden großen Automobilkonzernen vor Ort auseinandersetzt. Das Auto als Hauptverkehrsmittel, das den Stuttgarter Stadtraum maßgeblich prägt, greift Mélissa Mariller in seinen Einzelteilen in Alltagsgegenständen und durch die verwendeten Materialien auf. Damit verweist sie auf die Allgegenwärtigkeit des Automobils im urbanen Raum. Ob die Künstlerin mit ihren Arbeiten der allgemeinen Normativität des Automobils auch metaphorisch den Spiegel vorhält, bleibt offen. Während der Eröffnung wird Mélissa Mariller im Künstlerinnengespräch Einblicke in ihre Arbeit geben.
Für die Ausstellung der französischen Künstlerin Mélissa Mariller ist das Institut français Stuttgart zu Besuch in der Wunderkammer Naturalia / Artificialia.
Der englische Begriff „current“ bedeutet als Adjektiv „gegenwärtig“, als Substantiv hat er jedoch auch die Bedeutung von „Strömung“, z.B. im Zusammenhang eines Flusses oder der Elektrizität. Im Deutschen taucht der Begriff auch als „Kurrent“ in Zusammenhang mit dem Phänomen der Schreibschrift auf, also einer Schrift, die „im Fluss bleibt“. Diese Schriftart ist Ausgangspunkt der Installation von Andreas Mayer-Brennenstuhl. Auf einem funktionslosen Brückenpfeiler in der Flussmitte des Neckars bei Cannstatt installiert er einen Firmenschriftzug aus Blech, der den Namen „Fischer“ darstellt. Die Laufschrift im Stil der 50er-Jahre, wurde vom Künstler dekonstruiert und zu einer abstrakten „Wellenformation“ zusammengesetzt. Die gestisch-zeitliche Handlung der fliessenden Schreibbewegung lässt keinen sprachlichen Sinngehalt mehr erkennen, stattdessen wird das Phänomen des Fliessenden sichtbar. Dieses „im Fluss sein“ als Übergangs-Zustand zwischen Turbulenz und Erstarrung kann auch als Handlungsmaxime in chaotischen Zeiten angesehen werden im Sinne des bekannten „Be water-Ratschlages“ des Kampf-Künstlers Bruce Lee: Das Bewahren der Unruhe im geschmeidigen Fliessen, wie es das Wasser uns lehrt, ist vielleicht eine Möglichkeit Unsicherheit und Stagnation als notwendige Elemente des „im Flusse seins“ zu integrieren.
Stuttgarts Sehnsucht nach Wasser ist größer als das Wissen um den tatsächlichen Reichtum an Mineralquellen, Brunnen, Bädern, Bächen, Flüssen, Seen und Ideen. Einen Sommer lang sind Christina Schmid und Aida Nejad durch die Stadt geschwommen. Sie lauschten Wassergeschichten, sammelten Geplätscher, kartierten Gewässer und schauten, was da ist – oder da sein könnte. Sie haben die Geschichte der Bäderkultur durchstreift, sind eingetaucht in Schwimmbadtechnik, Trinkwasserversorgung und die Kanalisation der Stadtentwässerung, haben die Sehnsucht nach Wasser als Charakterzug der Stadt ergründet. Die Ergebnisse ihrer Quellenrecherche sind in ein künstlerisches Logbuch eingeflossen, das die Reise zum Wasser chronologisch dokumentiert. Ein vielstimmiger Wasserchor mischt sich wie Wellen in 140 experimentelle Texte, Brunnengedichte und Wasserträume von Christina Schmid. Daneben leuchten in türkiser Tinte 100 Wasserzeichnungen und Brunnenchoreografien von Aida Nejad. Eine handgezeichnete Stadtwasserkarte liegt als Lesezeichen im türkisblauen Pool. Im Foyer des Stadtarchivs zeigt die Ausstellung Plitsch Platsch den Entstehungsprozess des Buches.
Wie nehmen wir die Stadt wahr? Wie navigieren wir durch sie? Auf welche Strukturen und Beziehungen stoßen wir? Wie können wir uns einmischen? Und welche Rolle spielt die Kunst bei all dem? Im Rahmen von CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart und in Kooperation mit dem Kulturkabinett e. V. wurde das Praxisseminar "Stadt der Performance" von den Interimsprofessoren Melanie Mohren und Bernhard Herbordt initiiert. Die teilnehmenden Studierenden entwickelten 4 Projekte, die sich mit interstitiellen Methoden und Objekten im öffentlichen Raum beschäftigen: zwischen Verbergen und Sichtbarkeit, Verschwinden und Erinnern, Privatem und Öffentlichem, Fiktion und Nicht-Fiktion, Regeln und deren performativer Verhandlung.
"Nature of Plastics" von Lisa Seidel und Tim Strohmeier
Einmal im Monat dominieren die gelben Säcke das Stadtbild und machen den privaten Konsum sichtbar, bis sie wieder verschwinden. Doch wohin damit? Während die Natur Abfälle in geschlossenen Kreisläufen recycelt, wird in Deutschland der meiste Plastikmüll nicht recycelt, sondern ins Ausland auf Deponien verbracht. Diese Praxis stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem dar. Unser Umgang mit Ressourcen spiegelt unsere Beziehung zu dem öffentlichen Raum wider, den wir mit zahlreichen Lebewesen teilen. Um diese Zusammenhänge zu verdeutlichen, werden an verschiedenen Orten begehbare Installationen aus weg geworfenen Abfällen mit (wieder)gefundenen Klängen von Plastik und Umwelt aufgebaut.
Was definiert einen Raum als intim? Ist es das Gefühl von Privatsphäre oder Sicherheit? Liegt es an der Größe des Raums oder an seiner Lage? Wird er durch Wände definiert oder durch die Beziehungen, die in ihm leben? Und wie kann eine Künstler:in unter Berücksichtigung all dieser Aspekte einen intimen Raum zwischen sich und ihren Betrachter:innen schaffen? Entsteht Intimität durch eine grobe Entblößung der Künstler:in oder durch die Schaffung eines sicheren und offenen Raums, in dem die Betrachter:innen ihr eigenes Spiegelbild sehen können? Reicht ein amorphes Bild oder ein Geschichtenerzählender Realismus aus um Intimität entstehen zulassen oder entsteht sie durch eine aktive Interaktion zwischen den Betrachter:innen und dem Werk? Die Ausstellung mit dem Titel 'in through the walls' präsentiert drei Arbeiten, die sich der Frage nachdem 'intimen Raum' auf unterschiedliche Weise annähern. Ausgehend von der Möglichkeit eines interaktiven Zugangs der Betrachter:innen zu den Werken, die die buchstäblichen und imaginären Mauern abbauen und somit auch den ehemaligen Betrieb und das Wohnhaus Betten - Fischer freilegen, schaffen diese drei jungen Künstlerinnen auch einen öffentlichen Raum des Zusammenkommens und des Austauschs. Dieser lädt dazu ein zu beobachten, zu fühlen, zu fragen und zu antworten und dadurch einen Ort der Intimität über Mauern hinweg zu betreten und mitzugestalten.
Der Künstler Daniel Beerstecher sammelt bei seinem Projekt Daten, um der KI das Meditieren beizubringen. Mit einer angepassten buddhistischen Gehmeditation, einem Slow-Walk, geht er an 6 Tagen pro Woche eine 400m-Runde im Sportstadion mit einer Geschwindigkeit von 100-120 Metern pro Stunde. Drei Kameras überwachen ihn während der Performance und zeichnen jede Bewegung auf. Hirnströme, Herzfrequenz, Atemfrequenz und andere Körperdaten werden ebenfalls erfasst. Alle Daten und Bilder werden live auf einer Projektwebsite und in den sozialen Medien gestreamt, sodass die Performance vor Ort und digital verfolgt werden kann. Die tägliche Wiederholung ermöglicht den Vergleich der Daten.
HYPERLOVE erforscht das phygital Erhabene des gewöhnlichen Lebens im Rahmen einer audiovisuellen Performance, die in den Meta-Räumen von Bad Cannstatt angesiedelt ist und an der man mittels einer eigens hierfür entwickelten Augmented-Reality-App teilhaben kann.
Das Projekt reflektiert, wie moderne Technologien die Art und Weise, wie Menschen unter hyperkapitalistischen und technokratischen Bedingungen lieben, (er-)schaffen und füreinander sorgen, prägen.
HYPERLOVE von allapopp, eine kontinuierliche (Selbst-)Erforschung des Mediums der autonomen, digitalen Performance, zeigt einen körperlosen, aber digital erweiterten Klon, der Lieder singt und Bewegungen repliziert. Phänomene wie die Kommerzialisierung von Gefühlen, die Teilung der Wahrnehmung, Aufmerksamkeitsdefizite sowie die Entdeckung des Extrem-Selbstbezugs der heutigen Zeit werden ergründet.
Um die HYPERLOVE-Performance zu erleben, kann die App auf dem eigenen Smartphone installiert werden oder ein mobiles Endgerät im Festivalkiosk ausgeliehen werden.
Startpunkt der Performance ist ebenfalls der Festivalkiosk, an dem auch alle Informationen für die Route erhältlich sind.
Mitten am Wilhelmsplatz in Cannstatt, dem urbanen Hauptverkehrsknotenpunkt in Stuttgarts größtem Stadtteil, stellt der Künstler Kestutis Svirnelis seine eigens für CURRENT konzipierte kinetische und pneumatische Installation auf, die aus mehreren meterhohen zylinderförmigen Objekten besteht. Durch Luftströmungen werden sie in Bewegung gebracht, sie atmen, pulsieren und geben dem Cannstatter Hauptverkehrsknotenpunkt eine neue Dynamik.
Kestutis Svirnelis selbst entzieht sich einer bewussten Beschreibung seiner Werke. Als visueller Künstler steht für ihn die eigene Wahrnehmung jeder einzelnen Person, die sich im öffentlichen Raum bewegt, im Vordergrund, denn „nichts ist langweiliger als eine zu Ende erzählte Geschichte.“
COMODODO ist ein Lieferdienst für immaterielle Güter, der auf Bestellung Klang, Text, Konzepte sowie Ideen herstellt und innerhalb von 20 min liefert. Während des Festival CURRENT eröffnet das innovative Start-Up aus Hamburg seine neue Filiale in der Wilhelmsstraße in Bad Cannstatt. Franchiseleiter:innen sind Martina Wegener und Frédéric Ehlers, die sich mit ihren “Angestellten” auf Kundschaft freuen.
Die Filiale öffnet an unten genannten Tagen und ist außerhalb der Öffnungszeiten als Installation zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
15. September 19 – 24 Uhr
23. September 19 – 24 Uhr
Der Lieferprozess kann live im Internet angeschaut werden: Zum Live-Stream geht's hier lang!
GOOD TO KNOW X ist ein Recherche-, Diskurs- und Ausstellungsprojekt der Bewegung für Radikale Empathie, das positive Fakten über unsere Welt sammelt und sie einem breiten Publikum zugänglich macht. Gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachrichtungen Migration, Gleichstellung, Tierethik und Politische Bildung wurden in Workshops und Vorträgen Fakten zu positiven Entwicklungen im Großen wie im Kleinen gesammelt. Aus den gesammelten Fakten wurden einfach verständliche Erklärgrafiken und Illustrationen gestaltet. Um einem möglichst großen Querschnitt der Gesellschaft einen Zugang zu ermöglichen, präsentiert die Bewegung für Radikale Empathie die Grafiken als mobile Ausstellung im öffentlichen Raum.
Ein Projekt der Bewegung für radikale Empathie in Kooperation mit O-Team e. V. Gefördert im Programm Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Stuttgart und der Wüstenrotstiftung. Mit freundlicher Unterstützung von Kulturkabinett Stuttgart e. V., mute Productions, Karle Recycling GmbH, rosspartner GmbH Atelier für Werbetechnik, Druckhaus Stil+Find.
Orakel sind Sprechstätten, die Informationen generieren, speichern und weitergeben. Wenn wir sie befragen, geben sie keine eindeutige Antwort, sie regen zur Selbst-Reflektion an, versetzen uns in einen meditativen Zustand. Antike Orakel waren immer an Quellen oder Brunnen lokalisiert, da das Wissen unter der Erde vermutet wurde. Neben dem Plätschern des Wassers erklingt am Cannstatter Veielbrunnen eine Stimme aus der Tiefe: "Do you wanna know?" und "Simply be closer to what you do" ertönen im stetigen Wechsel. Der Klang künstlicher Wassertropfen markiert dabei die Übergänge vom einen zum anderen gesprochenen Text. Was ist noch zu hören? – Man muss genau hinhören. Just listen to the water.
Der Festivalkiosk ist die zentrale Anlaufstelle des Festivals sowie Treffpunkt für Workshops und Veranstaltungen. Er befindet sich im Eingangsbereich der Schwaben-Bräu Passage. Er dient nicht nur als Informationsstand, sondern soll auch ein Begegnungs- und Rückzugsort für alle Festivalteilnehmer:innen sein.
Während des Festivals könnt ihr euch im Festivalkiosk einen Überblick über das Programm und die Beteiligten verschaffen, in der kleinen Festivalbibliothek stöbern, mobile Endgeräte für die AR-Installation ausleihen und mit Künstler:innen, anderen Besucher:innen und Festivalmacher:innen in den Austausch kommen.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euren Besuch!